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Wels am Brombachsee von Polizei erschossen: Nestwache führt zu Todesfall

Ein zwei Meter langer Wels griff im Brombachsee immer wieder Badegäste an, bis die Polizei anrückte und den Fisch mit der Pistole erschoss. Aus Sommerlöchern werden Todesseen und Bayern beweist einmal mehr, wie Hitzewellen die menschliche Blödheit im südlichen Teil Deutschlands multiplizieren können. Ein Kommentar von deinem Lieblingsblogger.

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Badegäste von Wels im Brombachsee attackiert

Stell dir vor du triffst auf einen Bären mit Jungen. Alarmstufe Rot, das wissen sogar wir Deutschen, die ihre heimischen Bären ausgerottet haben. Ähnliches kann auch von Bachen im Frühjahr behauptet werden. Eine Armlänge Abstand, sonst gibt’s was auf die Zwölf. Verständlicherweise, eine Mutter verteidigt ihren Nachwuchs gegen alle Bedrohungen, das schließt Menschen ebenso ein, die immer wieder in naturnahe Lebensräume eindringen, ohne sich mit den entsprechenden Verhaltensregeln vertraut zu machen. Fische betreiben ebenfalls Nestwache und Brutpflege. Zandermännchen tun das vehement, sie verteidigen ihr Gelege vor Laichräubern und nehmen auch das eine oder andere Beinchen ins Visier, das arglos an den Nestern vorbei schwimmt.

Meine Mutter wurde mal von einem Zander gebissen. Das Resultat: Zwei Zahnabdrücke in der Wade, ein lebenslanges Trauma und ein junger Christoph, der gleich seine Angelrute aus dem Wohnwagen holte und die Welt am Baggerloch retten wollte. Sowas gab’s schon 1997 und da kam keine Polizei, es gab nur ein Pflaster. Nestwache betreibt übrigens auch der Wels, wie jener im bayerischen Brombachsee, der für Angst und Schrecken unter den Badegästen sorgte. Überall Schwimmhosen, aber keine Körper in ihnen, so wird diese Geschichte wohl in einigen Jahren am Stammtisch erzählt.

Brombachsee
Kleiner Teil vom Brombachsee. Viel Platz für Badegäste und Ausweichflächen, nicht für den Wels.

Polizei rückt an und schießt auf Wels

Was war passiert? Glaubt man der Presse, paddelte ein zwei Meter langer und geschätzt 90kg schwerer Wels an einer Schwimminsel umher, attackierte dort immer wieder Badegäste im Brombachsee. Mehrere Personen mussten vom Rettungsdienst versorgt werden. Es sei ein hochaggressiver Wels gewesen, mutmaßlich ein Mitglied der Wels Angels. Die überforderte Wasserwacht verständigte daraufhin die Polizei. Aufgrund der Gefährdungslage und eines anstehendem Musikfestivals entschieden die Einsatzkräfte zuerst den Badebereich abzusperren und nach gescheiterten Vergrämungsversuchen den Wels mit der Pistole zu erschießen. Der Körper wurde mithilfe von Anglern geborgen.

kapitaler Wels im Brombachsee
Welse sind riesig, aber relativ harmlos

Typisch Mensch

Das gleiche mehrere Personen gebissen wurden und sich Schürfwunden zuzogen, zu mehr ist das reibebrettartige Maul des Welses nicht in der Lage, finde ich an sich schon bemerkenswert. Wie die Lemminge sind die Weißwürste wohl einer nach dem anderen immer wieder dem Nest nahegekommen, wohlmöglich wissentlich und kalkuliert, als Mutprobe des bayerischen Heldentums oder Gegenbeweis, das dort nur Wasserpflanzen am Seegrund lauern. Nicht der Wels attackierte die Badegäste, die Badegäste attackierten den Wels. So wird ein Schuh bei fairer Betrachtung draus. Er verteidigte sein Nest, es ist Laichzeit. Für die Badegäste am Brombachsee ist Lauchzeit. Immer, das ganze Jahr über. Ihr Vollhirne.

Anstatt den Wels abzuknallen hätte es tatsächlich gereicht, den Bereich für eine Woche einfach zu sperren. Das ist kein Bullenhai, der den Brombachsee auseinandernimmt und selbst der hätte sich spätestens beim nahenden Musikfestival verpisst, wenn bayerischer Schlager über die Wasseroberfläche schallert. Und so musste das stolze Tier für ein paar Badegäste sterben. Der Wels folgte nur seiner Natur, wie der Mensch anscheinend, der zerstört, was er in seinem blanken Egoismus nicht begreift.

Ein kleiner Vorschlag: Man nehme sich das Smartphone, tippe in Google Wels und Lebensweise, ziehe eine Schlussfolgerung daraus und überlasse dem Wels sein kleines Territorium, das er nur für kurze Zeit verteidigt. Dafür hätten die Badegäste, Wasserwacht und Polizei keine fünf Minuten gebraucht. Und sie hätten erfahren, das kein Mensch jemals von nur irgendeinem einem Wels jemals gefressen wurde. In Mönchengladbach angeblich mal ein junger Rauhaardackel. Im Brombachsee nicht mal der. An meiner Elbe gibt es auch riesige Welse und davon viele, keinerlei Zwischenfälle und wenn es sie gäbe, würden die Leute einfach ins nächste Buhnenfeld wechseln. Nicht so in Bayern, dort wird geballert, damit Badegäste am Brombachsee die Realität ausblenden können. Das beschreibt den Zustand unserer Gesellschaft auf den Punkt.

Herzlichst, dein 16er-Haken

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Christoph Heers
Christoph Heers
Hallo! Mein Name ist Christoph und ich bin der Schreiberling hinter dem 16er-Haken. Seit meiner Kindheit bin ich Angler, mit vielen Wassern gewaschen und immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Was letztlich auch dazu führte, meine Erfahrungen mit dir teilen zu wollen. Auf meinem Blog erwarten dich viele Strategien, Tipps und Tricks über das Friedfischangeln sowie Seitensprünge auf Hecht, Aal, Quappe oder Zander.

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