Hecht (Esox lucius): Fischkunde, Steckbrief und Informationen zum Spitzenjäger

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Der Hecht ist einer der bekanntesten und größten Raubfische unserer Gewässer. Esox lucius, so sein lateinischer Name, kann bis zu 150cm groß werden und dabei ein Gewicht von 30kg erreichen. Mit seiner Explosivität und Aggressivität erlangte er den Ruf als gefürchteter Spitzenjäger. Was du über den Hecht wissen solltest, erfährst du in der nachfolgenden Fischkunde und im Steckbrief. Viel Spaß beim Lesen!

Steckbrief Hecht

Hecht Steckbrief und Fischkunde
Name:Hecht
Lateinischer Name:Esox lucius
Englischer Name:Pike
Ordnung:Esociformes (Hechtartige)
Unterordnung:Esocidae (Cyprinoidei)
Gattung:Hechte (Esox)
Verbreitung:Europa, Asien, Nordamerika
Max. Länge:150cm
Max. Gewicht:30kg
Körperbau:länglicher, walzenartiger Körper
Lebensweise:Raubfisch

Körperbau, Aussehen und Merkmale vom Hecht

Der Hecht hat einen unverwechselbaren länglichen und walzenförmigen Körperbau mit einer abgeflachten Bauchseite. Seine Körperform erinnert dabei an einen Pfeil und offenbart, wie er Fische blitzschnell aus dem Hinterhalt attackiert. Diese Beute packt der Hecht mit seinem oberständigen Maul, das an einen Entenschnabel erinnert und mit messerscharfen Zähnen bestückt ist. Die Kopfpartie kann bis zu einem Drittel der Gesamtlänge ausmachen.

An den Lebensraum bestens angepasst können Hechte hellbraun bis dunkelgrün gefärbt sein, wobei die jeweilige Prägung von der Wasserfärbung und Wasserpflanzenvegetation abhängt. Lediglich die Bauchseite fällt gelblich weiß aus. Charakteristisch sind ebenfalls unregelmäßige Flecken oder Querstreifen im Schuppenkleid. Sie steigern die Tarnung. Entlang der mehrfach unterbrochenen Seitenlinie sind 105 bis 130 relativ kleine Kammschuppen auszählbar.

Eine Besonderheit des Hechtes ist die weit nach hinten verlagerte, sich sehr nahe an der Schwanzflosse befindliche Rückenflosse. Selbiges gilt für Afterflosse, sie liegt ebenso direkt unter der Rückenflosse. Seine außerordentliche Dynamik, er kann aus dem Stand extrem schnell beschleunigen und ist äußerst wenig, verdankt er dieser Anatomie. Sein ganzer Körperbau ist in vollendeter Perfektion nur darauf ausgerichtet, gnadenlos aus deckungsreicher Umgebung zuzuschlagen.

Erkennungsmerkmale Hecht zusammengefasst:

  • Körperbau: länglicher, pfeilartig wirkender Körper mit extrem langer Kopfpartie
  • Körperfarbe: hellbraunes bis dunkelgrünes Schuppenkleid mit hellen Flecken und Querbinden, weißgelbliche Bauchseite
  • Flossenstellung: weit nach hinten verlagerte Rücken und Afterflosse
  • Flossenfarbe: rötlich gefärbte Brust, Bauch, After, Rücken und Schwanzflosse mit weißem Saum und heller Punktierung
  • Schuppenanzahl Seitenlinie: 105-130 Kammschuppen
  • Schuppengröße: mittelklein
  • Maulstellung: oberständig mit tiefläufiger Maulspalte
  • Flossenformel: D 0/19-23, A 0/16-21, P 0/14, V 0/19
  • Schlundzähne: 2-reihig – 3.5-5.3, gesägt

Größe und Gewicht

Der Hecht kann eine maximale Größe von 150cm bei einem maximalen Gewicht bis 30kg erreichen. Diese Fabelmaße sind nur Weibchen vorbehalten, männliche Hechte müssen sich mit 100cm abfinden und werden bedeutend kleiner. Der aktuelle Rekord Hecht wurde von Petar Filipov mit einer Länge von 143cm und sagenhaften 25,3kg in Bulgarien gefangen. Der Erfolgsköder war ein Jerkbait*, das Gewässer erstaunlicherweise nur 5 Hektar groß.

Maximales Alter

In freier Wildbahn werden Hechte bis zu 30 Jahre alt. Je nach Autor und Quelle variieren die Angaben, dabei wird auch von 50 Jahren unter bestmöglichen Bedingungen geschrieben. Im natürlichen Lebensraum sind einige Voraussetzungen erforderlich, wenn ein Hecht das Renteneintrittsalter erreichen will. So muss das Gewässer beispielweise genügend Nahrung und wenig Konkurrenz beherbergen.

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Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet vom Hecht ist auf Europa, Asien und Nordamerika beschränkt. In Europa kommt er in fast allen Gewässern vor und hat sich bestens an die Bedingungen angepasst. In Deutschland etablierten sich gute Hechtbestände beispielsweise im Bodden. Holland, Irland und Schweden sind mit ihren hervorragenden Erfolgsaussichten für kapitale Exemplare ebenfalls beliebte Reiseziele unter Hechtanglern.

Lebensweise

Der Hecht ist ein standtortreuer Einzelgänger mit territorialem Verhalten. In den ersten Lebensjahren müssen sich kleinere Hechte noch vor den größeren Artgenossen hüten und begrenzen ihre Reviere auf deckungsreiche und ufernahe Standplätze an Krautfeldern, Schilfbänken oder Seerosenfeldern. Größere Hechte verlassen ihre Reviere phasenweise, stellen größeren Beutefischen im Freiwasser nach und kehren dann zu ihren Revieren zurück. Studien zeigten, das 80% aller Hechte, sie wurden gefangen, markiert und willkürlich zurückgesetzt, ihre bevorzugten Standplätze erneut aufsuchten.

Diese Reviere sind auch ein Ausdruck seiner Lebensweise. Er folgt den Friedfischen, positioniert sich beinahe unsichtbar an deren Futterstraßen und schlägt aus dem Hinterhalt zu. Solche Attacken sind für Naturfreunde manchmal am explosionsartigem Auseinanderpeitschen der Wasseroberfläche erkenntlich. Und einer fürchterlichen Stille danach. Hechte sind darüber hinaus das ganze Jahr über aktiv und in allen Wasserschichten präsent, im Winter allerdings zumeist am Gewässergrund aufzufinden. Dort ist das Wasser mit seinen 4 Grad am wärmsten.

junger Hecht versteckt sich im Kraut
junger Hecht versteckt sich im Kraut

Lebensraum vom Hecht

Der natürliche Lebensraum vom Hecht erstreckt sich über Stillgewässer und Fließgewässer. Er findet sich an kleinsten Gräben oder Teichen zurecht, dominiert Seen oder Baggerlöcher, kommt aber auch an großen Flüssen wie Elbe, Main, Rhein oder Donau vor. Generell sind Hechte äußerst anpassungsfähig und sogar sporadisch in der Bachforellenregion anzutreffen. Das Brackwasser der Nord und Ostsee hält ihn ebenso nicht davon ab, Stinten oder Heringen nachzustellen.

Wichtige Kriterien für gute Hechtpopulationen sind ausreichend Wasserpflanzen. Sie bieten Schutz vor Artgenossen, Laichuntergründe und Deckung. Solche Unterstände können nebst bereits erwähnter Wasserpflanzen auch Großstadtstrukturen wie versenkte Einkaufskörbe sein. An Flüssen wie meiner Elbe sind Steinschüttungen, Krautfahnen oder Buhnenfelder sowie überschwemmte Hochwasserwiesen zur Fortpflanzung von großer Bedeutung.

Hecht in seinem natürlichem Lebensraum
Stillgewässer mit reichlich Wasserpflanzenbewuchs sind der natürliche Lebensraum vom Hecht

Natürliche Nahrung

Der Hecht ist ein aggressiver Raubfisch, der sich vielerlei natürlicher Nahrung bedient. Dabei kennt er weder Freund noch Feind und frisst Rotaugen, Rotfedern, Schleien, Brassen, Güstern, Barsche oder seine Artgenossen. Hat der Hecht einen Fisch mit seinen messerscharfen Zähnen attackiert, dies geschieht meist seitlich, dreht er ihn sich zurecht und verschluckt ihn kopfwärts. Gekrümmte und einklappbare Zähne verhindern dabei jedwede Fluchtmöglichkeit. Für einen Kilogramm Körpergewicht muss der Hecht ungefähr 8kg Fisch fressen.

Weitere Beutetiere können aber auch Frösche, Ratten, Mäuse, Ringelnattern oder Küken von Enten oder Blässhühnern sein. Hechte sind nicht sonderlich wählerisch und attackieren alles, was sich in unmittelbarer Nähe bewegt. Manche Angler konnten Hechte sogar mit Maiskolben oder Hühnerknochen an Drillingsmontagen* fangen. Während meiner Jungendzeit sind mir auch einige Hechte ins Netz gegangen, deren Magen reichlich mit Krebsen gefüllt war.

Hecht als Entenfresser

In der englischen Literatur werden kapitale Hechte manchmal als Duckeater (Entenfresser) bezeichnet. Diese Exemplare sind laut Beobachtern riesig und verantwortlich dafür, das Wasservögel bestimmte Gewässerabschnitte instinktiv meiden. Das Hechte ausgewachsene Wasservögel fressen, wurde bereits am Mageninhalt nachgewiesen und einige Youtube Videos können zumindest erfolgreiche Attacken bezeugen. Nicht sonderlich verwunderlich dürfte sein, das sich bereits mittlere Hechte mit Küken aller Arten den Tag versüßen. Der Köderhersteller Savage Gear erkannte dieses Potential und entwickelte daher den Duckling, ein sehr erfolgreiches Kükenimitat.*

Natürliche Feinde

Hechte sind gerade im Jungalter vielen natürlichen Feinden ausgesetzt und werden von Barschen, Zandern, Rapfen oder Welsen erbeutet. Aufgrund seiner außerordentlichen Aggressivität, territorialer Revieransprüche und natürlichem Pragmatismus neigen Hechte ebenfalls zum Kannibalismus. Erhebungen untermauerten, das 90% aller Junghechte ihren Artgenossen zum Opfer fallen.

Größere Hechte scheuen auch nicht davor zurück, Hechte bis zu 70% der eigenen Größe anzugreifen und zu fressen. Aufgrund der anatomischen Beschaffenheit der Zähne, sie sind widerhakenartig, kann diese Beute aber nicht immer abgeschüttelt werden und der Erstickungstod eintreten. Weitere für Hechte gefährliche Prädatoren können Graureiher, Kormorane oder Fischotter sein.

Hecht frisst Hecht
Hechte sind außerordentliche Kannibalen und nehmen das Maul gerne mal zu voll

Laichzeit und Fortpflanzung vom Hecht

Im Zeitraum von März bis Mai bei Wassertemperaturen zwischen 5 °C und 12 °C beginnt der Hecht mit seiner Laichzeit. Anders als bei Weißfischen üblich, müssen sich mehrere männliche Hechte um ein Weibchen bemühen und sich bereits im Spätwinter in deren Revieren versammeln. Während dieser Phase kann es auch zu Auseinandersetzungen mit heftigen Bissverletzungen und Todesfolge kommen. Hat das Weibchen einen Partner auserkoren, erfolgt die hart erkämpfte Paarung.

Das Weibchen klebt dann als sogenannter Haftlaicher bis zu 40.000 Eier pro Kilogramm Körpergewicht an Unterwasserpflanzen, Totholz oder Steinen ab, während das Männchen seinen Samen darüber verteilt. Nach 10 bis 30 Tagen schlüpft die Hechtbrut, welche sich an den ersten Lebenstagen vom Dottersack ernährt. Ist der Vorrat aufgezerrt, wird auf tierische Nahrung, erst Insektenlarven, dann Jungfische, umgestellt. Männliche Hechte erreichen die Geschlechtsreife mit 2 Jahren, weibliche Hechte sind nach 4 Jahren fortpflanzungsfähig.

Kreuzungen in Nordamerika

In Nordamerika kann es im natürlichen Lebensraum zur Kreuzung zwischen Muskellunge und Hecht kommen. Der Tigerhecht, so wird er in Nordamerika genannt, vereint die Eigenschaften beider Arten und erreicht ein Gewicht von 14kg bei einer Länge von 120cm. Wissenschaftler züchten den Tigerhecht und setzen ihn beispielsweise für fischbestandsregulierende Maßnahmen an nordamerikanischen Gewässern ein. Wie für Hybriden üblich kann sich der Tigerhecht nicht natürlich fortpflanzen.

Hechte am Ufer während der Laichzeit
zwei männliche Hechte buhlen um eine größere Dame während der Laichzeit

Gezieltes Angeln auf Hecht

Hechte sind mit ihrer Explosivität und Größe äußerst beliebt bei Raubfischanglern. Sie wenden dabei unterschiedlichste Methoden wie das Grundangeln, Posenfischen oder Kunstköderangeln an. Beim Grund und Posenangeln werden Köderfische wie Rotaugen, Rotfedern oder Heringe an Drillingssystemen nahe markanter Strukturen angeboten. Das Grundangeln ist besonders im Winter erfolgreich und eher statischer Natur, während mit Hechtposen auch das Mittelwasser, sowie größere Wasserfläche bei Wind und Strömung bedienbar ist.

Das Kunstköderangeln ist ein weiteres, sehr erfolgreiches Konzept beim Hechtangeln. Dabei werden Spinner, Blinker, Gummifische* oder Jigs mit unterschiedlichen Führungsstilen durch ein Gewässer geführt. Ein großer Vorteil ist, das große Gewässerflächen mit vielen Strukturen schnell abzufischen sind. Ein Stahlvorfach ist beim Hechtangeln immer ratsam, da seine Zähne auch dickste Schnüre zertrennen. Der Hecht unterliegt ebenfalls einer Schonzeit, diese ist je nach Bundesland unterschiedlich und den Angelpapieren entnehmbar.

Angler mit kapitalem Hecht und Köder
mit Kunstköder gefangener Hecht beim Bootsangeln

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Gefährdungssituation

Die Weltnaturschutzorganisation IUCN führt den Hecht in der Liste für bedrohte Fischarten an, spricht ihm aber nicht den Status als besonders gefährdete Fischart an. In Deutschland wird Lucius esox als „Nicht Gefährdet“ eingestuft und erfreut sich einer stabilen Bestandsdichte. Im Jahr 2016 wurde der Hecht zum Fisch des Jahres gekürt. Glückwunsch nachträglich!

Bedeutung als Speisefisch

Der Hecht genießt einen guten Ruf als Speisefisch aufgrund seines relativ grätenarmen, allerdings trockenen Fleisches. Der Zubereitung sind dennoch keine Grenzen gesetzt, klassische Rezepte wären Hechtsuppe, Hechtklöße oder Hechtfilets. Geräuchert gilt der Hecht bei einigen Anglern ebenfalls als Delikatesse. Mein Favorit ist Hecht im Speckmantel gebettet auf Kartoffeln, Tomaten und Zwiebeln verfeinert mit verschiedenen Gewürzen.

Herzlichst, dein 16er-Haken

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Über den Autor

Christoph Heers

Hallo! Mein Name ist Christoph Heers und ich bin die Person hinter dem 16er-Haken. Seit meiner Kindheit bin ich Angler, mit vielen Wassern gewachsen und immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Meine Mission - die Erfahrungen mit dir zu teilen! Du findest auf meinem Blog viele Strategien, Tipps und Tricks über das Feedern, Stippen, Winkelpickern und Matchangeln, aber auch Seitensprünge auf Hecht, Aal, Quappe oder Zander!

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