Der Hecht (Esox lucius), auch Meister Esox genannt, ist einer der bekanntesten und größten Raubfische in der europäischen Gewässerlandschaft. Er kann bis zu 150cm groß werden und dabei ein Gewicht von 30kg erreichen. Mit seiner Explosivität und Aggressivität erlangte er ebenfalls den Ruf als absoluter Spitzenjäger. Was du über den Hecht wissen solltest, erfährst du in der Fischkunde und im Steckbrief.
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Steckbrief Hecht
Name: | Hecht |
Lateinischer Name: | Esox lucius |
Englischer Name: | Pike |
Ordnung: | Esociformes (Hechtartige) |
Unterordnung: | Esocidae (Cyprinoidei) |
Gattung: | Hechte (Esox) |
Verbreitung: | Europa, Asien, Nordamerika |
Max. Länge: | 150cm |
Max. Gewicht: | 30kg |
Körperbau: | länglicher, walzenartiger Körper |
Lebensweise: | Raubfisch |
Körperbau, Aussehen und Merkmale vom Hecht
Der Hecht hat einen unverwechselbaren länglichen und walzenförmigen Körperbau mit einer abgeflachten Bauchseite. Seine Körperform erinnert dabei an einen Pfeil und offenbart, wie er Fische blitzschnell aus dem Hinterhalt attackiert. Diese Beute packt der Hecht mit dem oberständigen Maul, das an einen Entenschnabel erinnert und mit messerscharfen Zähnen bestückt ist. Die Kopfpartie kann bis zu einem Drittel seiner Gesamtlänge ausmachen.
An den Lebensraum bestens angepasst können Hechte hellbraun bis dunkelgrün gefärbt sein, wobei die jeweilige Prägung von der Wasserfärbung und Wasserpflanzenvegetation abhängt. Lediglich die Bauchseite fällt beinahe immer gelblich weiß aus. Charakteristisch sind ebenfalls unregelmäßige Flecken oder Querstreifen im Schuppenkleid, welche die Tarnung verbessern. Entlang der mehrfach unterbrochenen Seitenlinie sind 105 bis 130 relativ kleine Kammschuppen auszählbar.
Eine Besonderheit des Hechtes ist die weit nach hinten verlagerte, sich sehr nahe an der Schwanzflosse befindliche Rückenflosse. Selbiges gilt für die Afterflosse, welche direkt unter der Rückenflosse anliegt. Seine außerordentliche Dynamik, er kann aus dem Stand blitzschnell beschleunigen und ist äußerst wendig, verdankt er dieser Anatomie. Der ganze Körperbau ist in vollendeter Perfektion nur darauf ausgerichtet, gnadenlos aus der Deckung zuzuschlagen.
Erkennungsmerkmale Hecht zusammengefasst:
- Körperbau: länglicher, pfeilartig wirkender Körper mit extrem langer Kopfpartie
- Körperfarbe: hellbraunes bis dunkelgrünes Schuppenkleid mit hellen Flecken und Querbinden, weißgelbliche Bauchseite
- Flossenstellung: weit nach hinten verlagerte Rücken und Afterflosse
- Flossenfarbe: rötlich gefärbte Brust, Bauch, After, Rücken und Schwanzflosse mit weißem Saum und heller Punktierung
- Schuppenanzahl Seitenlinie: 105-130 Kammschuppen
- Schuppengröße: mittelklein
- Maulstellung: oberständig mit tiefläufiger Maulspalte
- Flossenformel: D 0/19-23, A 0/16-21, P 0/14, V 0/19
- Schlundzähne: 2-reihig – 3.5-5.3, gesägt
Größe, Gewicht und Rekord Hecht
Der Hecht kann eine maximale Größe von 150cm bei einem Gewicht von 30kg erreichen. Diese Fabelmaße sind nur Weibchen vorbehalten, männliche Hechte müssen sich mit Körperlängen bis 100cm abfinden und bleiben bedeutend kleiner. Durchschnittliche Fische sind um die 70cm lang und wiegen ca. 2,5kg.
Der aktuelle Rekord Hecht wird von Petar Filipov mit einer Länge von 143cm und einem Gewicht von 25,3kg gehalten. Der Erfolgsköder war ein Jerkbait*, das in Bulgarien liegende Gewässer erstaunlicherweise nur 5 Hektar groß. Ein weiterer Hecht Rekord stammt aus Tschechien, dieser Fisch war mit einer Körperlänge von 133cm zwar kürzer, dafür aber mit einem Körpergewicht von 26,3kg etwas schwerer.
Alter und Wachstum
In freier Wildbahn werden Hechte bis zu 30 Jahre alt. Das Wachstum wird vom Nahrungsangebot, Nahrungskonkurrenten und der Genetik beeinflusst. Generell zählen Hechte zu den am schnellsten wachsenden Fischen und können bereits nach dem ersten Lebensjahr eine Körperlänge von 30cm erreichen. Wie schnell ein Hecht im Jahr durchschnittlich wächst, kannst du aus der Tabelle entnehmen:
Alter | Länge | Gewicht |
---|---|---|
2 Jahre | 30cm | 220g |
4 Jahre | 50cm | 1000g |
6 Jahre | 65cm | 2300g |
8 Jahre | 75cm | 3500g |
10 Jahre | 85cm | 5100g |
12 Jahre | 90cm | 6000g |
14 Jahre | 95cm | 7200g |
16 Jahre | 100cm | 8300g |
20 Jahre | 115cm | 12600g |
22 Jahre | 120cm | 14300g |
25 Jahre | 125cm | 16200g |
27 Jahre | 130cm | 18200g |
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Verbreitungsgebiet
Das Verbreitungsgebiet vom Hecht ist auf Europa, Asien und Nordamerika beschränkt. In Europa kommt er in fast allen Gewässern vor und hat sich bestens an die Bedingungen angepasst. In Deutschland ist beispielsweise der Bodden für seine außerordentlich guten Hechtbestände bekannt. Holland, Irland und Schweden sind weitere Länder mit besonders ausgeprägten Hechtpopulationen und daher beliebte Reiseziele für Angler.
Lebensweise
Der Hecht ist ein standtortreuer und territorialer Einzelgänger. In den ersten Lebensjahren begrenzen die Jungtiere ihre Reviere noch auf deckungsreiche und ufernahe Standplätze an Krautfeldern, Schilfbänken oder Seerosenfeldern. Größere Hechte nehmen weitläufigere Reviere ein und verlassen diese phasenweise, um größeren Beutefischen im Freiwasser nachzustellen, kehren dann aber zu ihrem Ursprungsort zurück. Studien zeigten, das 80% aller Hechte, welche gefangen, markiert und willkürlich zurückgesetzt wurden, ihre bevorzugten Standplätze wieder aufsuchten.
Diese Reviere sind auch ein Ausdruck seiner Lebensweise. Er folgt den Friedfischen, positioniert sich beinahe unsichtbar an deren Futterstraßen und schlägt aus dem Hinterhalt zu. Solche Attacken sind für Naturfreunde manchmal am explosionsartigem Auseinanderpeitschen der Wasseroberfläche erkenntlich. Und einer fürchterlichen Stille danach. Hechte sind darüber hinaus das ganze Jahr über aktiv und in allen Wasserschichten präsent, im Winter allerdings fast immer am Gewässergrund aufzufinden. Dort ist das Wasser mit 4 Grad dann am wärmsten.
Lebensraum vom Hecht
Der natürliche Lebensraum vom Hecht erstreckt sich über Stillgewässer und Fließgewässer. Er findet sich an kleinsten Gräben oder Teichen zurecht, dominiert Seen oder Baggerlöcher, kommt aber auch an großen Flüssen wie Elbe, Main, Rhein oder Donau vor. Generell sind Hechte äußerst anpassungsfähig und sogar sporadisch in der Bachforellenregion anzutreffen. Das Brackwasser der Nord und Ostsee hält ihn ebenso nicht davon ab, Stinten oder Heringen nachzustellen.
Wichtige Kriterien für gute Hechtpopulationen sind ausreichend Wasserpflanzen. Sie bieten Schutz vor Artgenossen, Laichuntergründe und Deckung. Solche Unterstände können auch Großstadtstrukturen wie versenkte Einkaufskörbe oder Fahrräder sein. An Flüssen wie der Elbe sind Steinschüttungen, Krautfahnen oder Buhnenfelder sowie überschwemmte Hochwasserwiesen zur Fortpflanzung von großer Bedeutung.
Natürliche Nahrung
Der Hecht ist ein aggressiver Raubfisch, der sich vielerlei natürlicher Nahrung bedient. Dabei kennt er weder Freund noch Feind und frisst Rotaugen, Rotfedern, Schleien, Brassen, Güstern, Barsche oder seine Artgenossen. Hat der Hecht einen Fisch mit seinen messerscharfen Zähnen attackiert, er packt ihn meist seitlich, wird er ihn sich zurechtdrehen und dann kopfwärts verschlingen. Gekrümmte und einklappbare Zähne verhindern dabei, das die Beute entkommen kann. Für 1kg Körpergewicht muss der Hecht ungefähr 8kg Fisch fressen.
Weitere Beutetiere können aber auch Frösche, Ratten, Mäuse, Ringelnattern oder Küken von Enten oder Blässhühnern sein. Hechte sind nicht wählerisch und attackieren alles, was sich in unmittelbarer Nähe bewegt. Manche Angler konnten Hechte sogar mit Maiskolben oder Hühnerknochen an Drillingsmontagen* fangen. Während meiner Jungendzeit sind mir auch einige Hechte ins Netz gegangen, welche reichlich Krebse in ihren Mägen hatten.
Hecht als Entenfresser
In der englischen Literatur werden kapitale Hechte auch als Duckeater (Entenfresser) bezeichnet. Diese Exemplare sind laut der Autorenschaft riesig und verantwortlich dafür, warum Wasservögel bestimmte Gewässerabschnitte instinktiv meiden. Das Hechte ausgewachsene Wasservögel fressen, wurde bereits mehrfach am Mageninhalt nachgewiesen.
Es dürfte nicht überraschen, das sich selbst ein halbstarker Hecht auf Entenküken stürzt. Dieses Verhalten ist auf diversen Youtube Videos gut dokumentiert und zeigt, wie opportunistisch das Jagdverhalten von Meister Esox ist. Der Köderhersteller Savage Gear erkannte dieses Potential und entwickelte daher den Duckling, ein sehr erfolgreiches Kükenimitat.*
Natürliche Feinde
Hechte sind gerade im Jungalter vielen natürlichen Feinden ausgesetzt und werden von Barschen, Zandern, Rapfen oder Welsen erbeutet. Aufgrund seiner außerordentlichen Aggressivität, territorialer Revieransprüche und natürlichem Pragmatismus neigen Hechte ebenfalls zum Kannibalismus. Erhebungen verdeutlichen, das 90% aller Junghechte wahrscheinlich ihren Artgenossen zum Opfer fallen.
Größere Hechte scheuen auch nicht davor zurück, Hechte bis zu 70% der eigenen Körperlänge anzugreifen und zu fressen. Aufgrund der anatomischen Beschaffenheit der Zähne, welche widerhakenartig sind, kann so große Beute aber nicht immer bewältigt und abgeschüttelt werden, was den Erstickungstod zur Folge hat. Weitere für Hechte gefährliche Prädatoren sind Graureiher, Kormorane oder Fischotter.
Laichzeit und Fortpflanzung vom Hecht
Im Zeitraum von März bis Mai bei Wassertemperaturen zwischen 5 °C und 12 °C beginnt der Hecht mit seiner Laichzeit. Anders als bei Weißfischen üblich, müssen sich mehrere männliche Hechte um ein Weibchen bemühen und sich bereits im Spätwinter in deren Revieren versammeln. Während dieser Phase kann es auch zu Auseinandersetzungen mit heftigen Bissverletzungen und Todesfolge kommen. Hat das Weibchen einen Partner auserkoren, erfolgt die hart erkämpfte Paarung.
Das Weibchen klebt dann als sogenannter Haftlaicher bis zu 40.000 Eier pro Kilogramm Körpergewicht an Unterwasserpflanzen, Totholz oder Steinen ab, während das Männchen seinen Samen darüber verteilt. Nach 10 bis 30 Tagen schlüpft die Hechtbrut, welche sich an den ersten Lebenstagen vom Dottersack ernährt. Ist der Vorrat aufgezerrt, wird auf tierische Nahrung umgestellt. Zuerst auf Insektenlarven, dann auf Jungfische. Männliche Hechte erreichen die Geschlechtsreife mit 2 Jahren, weibliche Hechte sind nach 4 Jahren fortpflanzungsfähig.
Kreuzungen in Nordamerika
In Nordamerika kann es im natürlichen Lebensraum zur Kreuzung zwischen dem Muskellunge und Hecht kommen. Der Tigerhecht, so sein nordamerikanischer Name, übernimmt die Eigenschaften beider Arten und erreicht ein Gewicht von 14kg bei einer Länge von 120cm. Wissenschaftler züchten den Tigerhecht gezielt und setzen ihn für fischbestandsregulierende Maßnahmen an nordamerikanischen Gewässern ein. Wie für Hybriden üblich kann sich der Tigerhecht nicht natürlich fortpflanzen.
Gezieltes Angeln auf Hecht
Hechte sind wegen ihrer Explosivität und Größe äußerst beliebt bei Raubfischanglern. Sie wenden dabei unterschiedlichste Methoden wie das Grundangeln, Posenfischen oder Kunstköderangeln an. Beim Grund und Posenangeln werden Köderfische wie Rotaugen, Rotfedern oder Heringe am Drillingssystem an markanten Strukturen angeboten. Das Grundangeln ist besonders im Winter erfolgreich und eher ein statischer Ansatz, während mit Hechtposen weitläufige Wasserflächen mittels Wind und Strömung bedient werden.
Das Kunstköderangeln ist eine weiteres und extrem erfolgreiches Konzept beim Hechtangeln. Dabei werden Spinner, Blinker, Gummifische* oder Jigs mit unterschiedlichen Führungsstilen durch ein Gewässer geführt. Ein großer Vorteil ist, das große Gewässerflächen schnell abzufischen sind. Ein Stahlvorfach ist beim Hechtangeln immer ratsam, da seine rasierklingenscharfen Zähne auch die dickste Schnur zertrennen. Der Hecht unterliegt ebenfalls einer Schonzeit, diese ist je nach Bundesland unterschiedlich und den Angelpapieren entnehmbar.
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Bedeutung als Speisefisch
Der Hecht genießt einen guten Ruf als Speisefisch mit seinem relativ grätenarmen, allerdings etwas trockenem Fleisch. Der Zubereitung sind dennoch keine Grenzen gesetzt, klassische Rezepte wären die Hechtsuppe, Hechtklöße oder Hechtfilets. Geräuchert gilt der Hecht bei einigen Anglern als absolute Delikatesse. Mein Favorit ist der Hecht im Speckmantel gebettet auf Kartoffeln, Tomaten und Zwiebeln verfeinert mit verschiedenen Gewürzen.
Gefährdungssituation
Die Weltnaturschutzorganisation IUCN führt den Hecht in der Liste für bedrohte Fischarten an, spricht ihm aber (noch) nicht den Status als gefährdete Fischart zu. In Deutschland wird Lucius Esox derzeit als nicht gefährdet eingestuft und erfreut sich stabiler Bestände. Im Jahr 2016 wurde der Hecht zum Fisch des Jahres gekürt. Ich gratuliere!
Herzlichst, dein 16er-Haken
Ich bin zwar kein Raubfisch bzw.Hechtangler,dennoch finde ich das Hechte unsere Fischbestände im Gleichgewicht halten und somit wichtig fürs biologische Gleichgewicht sind Diese Märchen, ein Hecht frisst unsere Gewässer leer ist totaler Quatsch. Die Natur regelt alles von selbst
Wie Recht du dich hast, Werter Heiko. Ich bin deiner Meinung!
Gruß Christoph