Die Brasse, auch Blei, Brachse, Bresen oder Halbfisch genannt, ist eine Fischart unserer Gewässer. Der wissenschaftliche Name aus dem Latein lautet Abramis brama. Sie ist der Leitfisch der sogenannten Brassenregion. Alles Lesenswerte über die Brasse erfahrt ihr wie immer im Artikel, viel Spaß beim Lesen!
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Streckbrief Brasse
Namen: | Brasse, Brachse, Brese, Blei, Breitling |
Lateinischer Name: | Abramis brama |
Ordnung: | Karpfenartige (Cypriniformes) |
Familie: | Weißfische (Leuciscidae) |
Verbreitung: | Europa, Asien |
Länge: | max. 85cm |
Gewicht: | max. 11,5kg |
Körperbau: | flacher, hochrückiger Körper |
Farbe: | silbrig, bräunlich, bronzefarben |
Lebensweise: | grundnaher Schwarmfisch |
Lebensraum: | Stillgewässer, Fließgewässer |
Aussehen und Merkmale der Brasse
Die Brasse kann bis zu 85 Zentimeter lang werden, sie erreicht dabei ein Gewicht von 10 Kilogramm. Das maximale Alter hängt von den Lebensbedingungen ab, die Wissenschaft hält 18 Jahre aber für möglich. Sie ist ein geselliger Schwarmfisch.
Der Brassen weist einen sehr flachen Körper mit hohem Rücken auf. Deswegen lautet sein Name auch Umgangssprachlich „Klodeckel“. Die Farbe kann von Silber bis zu einem dunklen Braun oder Grün variieren. Während die jungen Brassen noch sehr hell und matt wirken, entwickeln die älteren Tiere später den bronzenen oder bleifarbenen Ton. In manchen Region heißt er mitunter deshalb auch Blei.
Die Brust und Bauchflossen der Brasse sind grau oder fast Schwarz. Das Maul ist stark vorstülpbar und unterständig, wodurch sie ihre Nahrung am Boden besser aufnehmen können. Die Rückenflosse weist 12 Weichstrahlen auf, während die Afterflossen 26 bis 31 Strahlig sind. Typisch für den Brassen ist eine starke Schleimschicht auf den Schuppen. Sie ist sehr zäh und dick. Entlang der Seitenlinie hat die Brasse 50 bis 57 Schuppen.
Erkennungsmerkmale Brasse zusammengefasst:
- Körperbau: seitlich abgeflachter, hochrückiger Körperbau
- Körperfarbe: jüngere Brassen zeigen ein silbriges Schuppenkleid mit dunkler Rückenpartie, ältere Brassen sind bräunlich, bleigrau, olivgrün bis bronzefarben mit dunkler Rückenpartie
- Flossenfarbe: dunkelgraue bis mattschwarze Flossenfarbe
- Maulstellung: leicht unterständiges, hervorstülpbares Maul
- Augenfarbe: dunkle, beinahe schwarze Augen
- Schuppenanzahl Seitenlinie: 50-57
- Schuppengröße: große Rundschuppen
- Flossenformel: D 0/12, A 0/26-31, P 0/16, V 0/10, C 0/19
- Schlundzähne: 5-5
- Besonderheit: Ab Januar bis Mai entwickeln Brassen weiße Pickelchen, den sogenannten Laichausschlag, beginnend vom Kopf bis zur Schwanzflosse. Der Fisch kann sich während dieser Zeit wie ein Reibebrett anfühlen.
Unterschied zwischen Brasse und Güster
Die Brasse wird schnell mit der Güster verwechselt, beide Fischarten sehen sich zum verwechseln ähnlich. Ich zeige dir drei Merkmale, um den Unterschied zwischen Brasse und Güster festzustellen. Zumeist reicht ein Blick auf die Flossenfarbe und Augengröße aus, manchmal kann aber auch das Auszählen der Schuppen entlang der Seitenlinie notwendig sein.
Brasse
1
Dunkelgraue bis mattschwarze Brust, Bauch, After und Schwanzflosse beim Brassen, die Güster hat immer einen rötlichen Stich an der Brust und Bauchflosse. Manchmal sogar an der Afterflosse.
2
An der Seitenlinie kannst du 50-57 Schuppen zählen und den Unterschied zwischen Brasse und Güster zu 99% feststellen. Die Güster hat 44-50 Schuppen entlang der Seitenlinie.
3
Brassen besitzen zwar relativ große Augen, sie sind jedoch verglichen mit einer gleichgroßen Güster um 30% kleiner.
Güster
1
Güstern weisen eine roten Stich an der Brust und Bauchflosse auf, beim Brassen sind sie dunkelgrau bis mattschwarz.
2
An der Seitenlinie kannst du bei der Güster 44-50 Schuppen zählen, beim Brassen sind es immer 50-57 Schuppen.
3
Das Auge einer Güster ist größer als bei Brassen, diesen Unterschied stellen erfahrene Angler und Naturfreunde schnell fest. Siehe Foto.
Vorkommen und Lebensraum von Brassen
Die Brasse hat sich in ganz Europa verbreitet. Vom südlichsten Punkt Italiens bis zur Spitze Norwegens weisen sie Bestände vor. Aber auch weit bis in Asien hinein hat sich die Brasse behauptet. Von Spanien bis China können wir lokale Schwärme nachweisen. In Abhandlungen zum Aralsee können wir sogar einige Worte zur Brasse finden. Es handelt sich dabei um die Unterart „Abramis Brama Orientalis“.
Gewässertypen
Die Brasse bevölkert alle Gewässer abseits von Regionen mit sehr klarem, kalten und nährstoffarmen Wasser. Typischerweise bevorzugt die Brasse schlammigen Boden mit vielen Kleinstlebewesen. An sich stellen sie aber keine großen Ansprüche an den Lebensraum. Wir können sie vorfinden in:
- Flüssen und Kanälen
- Baggerlöchern und Seen
- Teichen und Weihern
- Häfen und Talsperren
Einen Weg finden die Brassen entweder über das Hochwasser oder Vögel in die vielen verschiedenen Gewässer. Auch der Mensch kann eine wichtige Rolle dabei spielen. Durch Besatz beispielsweise lassen sich Brassen ideal fast überall zur Nutzung ansiedeln.
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Nahrung
Die Brasse ist kein anspruchsvoller Fisch, sie frisst, was vor den Rüssel kommt. In der natürlichen Umgebung stehen Insektenlarven und Muscheln im Vordergrund. Selbst kleine Krebse stehen auf dem Speiseplan. Hauptsächlich aber ernährt sich der Brassen von:
- Insekten und Insektenlarven*
- Tubifex und Mückenlarven
- Muscheln, Schnecken und Krebse*
Fortpflanzung und Laichzeit der Brassen
Die Laichzeit der Brassen beginnt im Frühling zwischen April bis Juni. Der Zeitraum steht in der Abhängig zu den Wassertemperaturen, welche mindestens 15 Grad Celsius betragen muss. Während dieser Zeit bilden die Brassen größere Schwärme. Das Männchen weist einen klar erkennbaren Laichausschlag auf, der bereits im Januar auftreten kann. Diese kleinen weißen Pickel sind fest und bilden sich nach der Laichzeit wieder zurück.
Das Weibchen legt während der Fortpflanzungszeit bis zu 300.000 Eier am Ufer ab. Die Gelege befinden sich zwischen Steinen, Kraut oder Wurzeln, wo sie ihren Laich abstreifen. Der männliche Brassen verteilt seinen Samen großzügig auf den Eiern.
In dieser Phase kann es auch zu einer Kreuzung mit anderen Weißfischen kommen. Diese sogenannten „Hybriden“ können sich selbst später nicht mehr fortpflanzen. Häufigen Überschneidungen zwischen Brassen erleben wir mit den Güstern, Rotaugen oder Rotfedern. Nach der Laichzeit benötigt die Brut bis zu 10 Tage um zu Schlüpfen.
Verbuttung
Bei den Brassen kann es zu einer sogenannten Verbuttung kommen. Sie Pflanzen sich wegen dem Mangel an natürlichen Feinden und einer Verknappung der Nahrung frühzeitig fort. Die Population nimmt Überhand, wodurch mit schweren Verwerfungen und Krankheiten zu rechnen ist. Sie wachsen nicht mehr ab und bleiben deswegen sehr klein.
Ich selbst konnte an einem Teich dieses Szenario beobachten. Kaum mehr als 15 Zentimeter lange Brassen nahmen an der Laich-Orgie teil, wodurch binnen weniger Jahre eine Überpopulation entstand. Eine gute Möglichkeit das Gewässer zu Pflegen sind sogenannte Hegemaßnahmen durch Angler oder ein Besatz von Raubfischen.
Brasse als Speisefisch
Als Speisefisch spielt der Blei eine untergeordnete Rolle, weil sein Fleisch reich an Gräten ist. In Butter gebraten oder als Boulette verarbeitet können die Brassen aber durchaus ein Genuss sein.
In Osteuropa erfreut sich die Brachse größter Beliebtheit. Der sogenannte „Russenzander“ ist dort ein hochwertiger Speisefisch. Ob getrocknet oder gebacken, es mundet trotz der Gräten vielen Menschen.
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Erfolgreiche Angelmethoden
Das Angeln auf Brassen ist durch abgelegte Köder am Erfolgreichsten. Der Futterkorb oder das Pickern sind die besten Methoden, wenn wir einen Klodeckel fangen wollen. Im Prinzip müssen wir die Montage nur am Grund anbieten, früher oder später wird ein Brassen beißen.
Ein gutes Lockfutter und Köder wie Mais oder Würmer steigern die Ergebnisse. Als reiner Sportfisch erfreut sich die Brachse größter Beliebtheit. Einen weiteren interessanten Artikel habe ich zum Thema „Wettkampffutter für Brassen“ geschrieben, du musst nur auf den Link für weitere Informationen klicken!
Herzlichst, dein 16er-Haken
Vor 15 Jahren fing ich meinen größten Brachsen in der Elbe er war weit über 80cm und das Schuppenkleid war schon fast komplett schwarz. Ich hatte 20min zu kämpfen um ihn aus der Strömung wieder heraus zu bekommen. Als er im dann endlich im Kescher war konnte ich es kaum glauben, ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht das diese Fischart so groß werden kann. Leider gab es zu der Zeit noch keine Smartphones, ein kleines erinnerungsfoto wäre schön gewesen. Diesen Tag werde ich nie vergessen, gerade weil es ein richtiges scheiß Wetter war,Regen und Sturm!
Hallo Hab3R! Ich hatte mich mit den 85 Zentimetern auch noch etwas zurückgehalten. Ich kann mir vorstellen, das es Brassen bis 90 Zentimeter gibt. Die großen Exemplare haben wirklich Kraft und können sehr urig aussehen, leider blieb mir eine Schwarze bisher verwährt. Petri zu deinem tollen Fang natürlich!