Die Sonne scheint, der Schweiß läuft meine Stirn hinab und die Fische wollen beim Angeln im Sommer einfach nicht beißen. Ich sitze gerade auf einem Buhnenkopf an der Elbe und drehe mit den Däumchen! Es gibt halt diese Tage, wo das beste Futter einfach nicht funktionieren will und jeder herkömmliche Köder seinen Dienst quittiert.
Kein Problem – die Lösung versteckt sich im Packwerk, kann auf den Haken gezogen werden und hört auf den Namen „Bachflohkrebs„. Wie ich die Krebstiere fange, aufbewahre und beim Angeln im Sommer anködere, erfährst du wie immer im Bericht. Viel Spaß beim Lesen!
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Zickige Fische mit Bachflohkrebsen als Köder zum Biss in der Sommerhitze motivieren
Wat ne Hitze! Ich sitze gerade an der Elbe, während mir die Sonne auf den Schädel knallt. Die Bedingungen sind eigentlich nicht so schlecht für ein gemütliches Angeln im Sommer. Der Pegelstand ist super, das Futter duftet sensationell nach Keks und die Köder könnten nicht frischer sein! Tja, wie immer wurde die Rechnung aber ohne den Wirt gemacht. Meine Pose tanzt nämlich seit über 2 Stunden ohne Biss im Kehrwasser und noch viel schlimmer – die Fische sind da!
Erst zeigte sich nämlich ein Aland genau vor meiner Nase im Oberflächenwasser und dann konnte ich auch noch einen Schwarm vieler Rotaugen dicht am Packwerk beobachten. Scheinbar hat sich der ganze Fluss am Buhnenkopf versammelt, aber niemand interessiert sich für meine Köder! Der Gnadenschuss beim Angeln im Sommer – immer wieder streift eine Schwanzflosse meine Stippmontage beim Gründeln. Es ist höchstwahrscheinlich eine Brasse, ausgestattet mit einem Grinsen bis weit über die Kiemendeckel!
Diese Tage kennt eigentlich jeder Angler und wenn das Gewässer im Sommer einem Selbstbedienungsladen wegen der vielen natürlichen Nahrung gleicht, dann kann der Ansitz recht schwierig werden. Keine Sorge, auch für solche Situationen hat Doktor Friedfisch einen Tipp auf Lager. Ich wecke die wilde Bestie in den trägen Fischen beim Angeln im Sommer mit einigen Bachflohkrebsen als Köder!
Bachflohkrebse? Ja, das hast du schon richtig gelesen! Diese kleinen Gliederfüßer sind ungefähr so groß wie eine Made, ein Bestandteil der natürlichen Nahrungskette für viele Fischarten und mein ganz persönlicher Joker am zickigen Fluss. Die Trickkiste wird also wieder gaaaanz weit für dich geöffnet! Wie die Bachflohkrebse im Sommer gefangen, gelagert und beim Angeln angeködert werden, erfährst du in den nächsten Absätzen. Bleib am Ball!
Steckbrief Bachflohkrebs
Der Bachflohkrebs, im lateinischen Gammarus Fossarum genannt, ist ein Flohkrebs aus der Familie der Gammaridae. Die wilden Bäche und kleinen Fließgewässer, sowie die Kanäle oder großen Flüsse sind sein bevorzugter Lebensraum. Der Blachflohkrebs erobert aber auch die stehenden Gewässer dank Hochwasser.
Gammarus Fossarum ernährt sich von organischem Material, wie beispielsweise Laub, Totholz oder abgestorbenem Kraut. Der Bachflohkrebs kann von einhundert, bis zu tausenden Exemplaren auf nur einem Quadratmeter vorkommen. Der kleine Krebs ist recht Lichtscheu und versteckt sich deshalb unter Steinen oder anderen dunklen Plätzen.
Bachflohkrebe für das Angeln im Sommer fangen – Packwerk oder Steine am Ufer
Darf ich kurz Vorstellen: ”Das Packwerk”! Unter den Anglern sind diese Strukturen oftmals verhasst, weil das Geröll alle Kunstköder* oder Futterkörbe mit Vorliebe zum Mittag frisst. Noch viel nerviger – kein Bankstick durchdringt den brettharten Boden und einen Angelstuhl zwischen den Steinen aufzubauen, ist ein olympischer Zehnkampf. Klingt unschön, oder?
Das Packwerk ist aber auch der gedeckte Tisch für die Fischwelt, weil sich genau dort ein Vielzahl an Insekten, Krebsen oder Muscheln ansiedelt. Inklusive der Wollhandkrabben! Die Kinder der Elbe wissen es, das Packwerk ist deshalb ein beliebter Hoptspot zum Aalangeln im Sommer. Unter diesen Steinen findest du ebenfalls die Bachflohkrebse, zumeist in Gruppen von bis zu 50 Tieren zusammengerottet. Der natürlichste Köder der Welt schwirrt also genau vor deinen Füßen herum!
Unter Steinen musst du im Sommer suchen – Bachflohkrebse für das Angeln fangen
Das Einfangen der Bachflohkrebse ist ein Kinderspiel und im Handumdrehen erledigt. Überall dort, wo die Steine im Wasser liegen und eine leichte Strömung vorhanden ist, wirst du erfolgreich sein. Bei mir an der Elbe trifft das auf so gut jeden Buhnenkopf, aber auch viele Ufer entlang des Flusses zu. An manchen Baggerlöchern und Gräben konnte ich die Bachflohkrebse ebenfalls entdecken und beim Angeln im Sommer verwenden.
Das einzige, was du tun musst – schnapp dir eine Köderdose, fülle diese mit frischem Wasser und laufe das Ufer ab. Drehe nun einen mittelgroßen Stein deiner Wahl um. Den Bachflohkrebs dann schnell mit der Hand greifen und sofort in den Behälter geben. Und mach dir bitte keine Sorgen, er wird dich weder beißen, noch stechen! Manchmal sitzt auch eine kleine Wollhandkrabbe unter den Steinen, dann einfach nur zur Begrüßung die Schere schütteln und sich über die Fischbestände austauschen.
Die zweite Möglichkeit, um die Bachflohkrebse für das Angeln im Sommer zu fangen: Wenn die Pegel fallen, dann sitzen die kleinen Tierchen unter ihren Verstecken am sandigen Ufer fest! Der Boden muss nur feucht genug sein, dann überleben die Bachflohkrebse zumindest einige Tage. Der Vorteil – du brauchst keine Gummistiefel* und kannst die Köder direkt auf dem Buhnenkopf absammeln.
Manche Buhnen sind allerdings komplett gepflastert und dann hilft dir nur noch ein Ausflug in den Fluss. Das Flachwasser kannst du im Sommer auch Barfuß absuchen, schließlich rockt eine Erfrischung vor dem Angeln immer. An stark abfallenden Ufern oder nahe der Strömungskante sind die Chancen aber geringer, weil der Bachflohkrebs das turbulente Wasser meidet. Ohnehin, dein Leben hat stets Vorrang, also nur dort die Krebstiere für das Angeln sammeln, wo du auch ohne Probleme im Sommer baden könntest!
Das Einfangen der Bachflohkrebse ist aber keine Raketenwissenschaft und zumeist in nur wenigen Minuten erledigt. Nicht nur im hitzigen Juni, Juli oder August, sondern auch im Frühling oder Herbst. Die Krebse sind ebenfalls unterschiedlich groß, was dir einen tollen Spielraum für die Präsentation beim Angeln im Sommer einräumt. Mehr als 50 Bachflohkrebse hältere ich aber nicht in meiner Köderdose. Warum? Ab zum nächsten Absatz!
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Bachflohkrebse richtig hältern und bei Hitze ruhig halten
Jetzt kommt der zweite wichtige Faktor ins Spiel, wenn der Bachflohkrebs deine Rotaugen, Brassen, Güstern oder Alande, aber auch Aale beim Angeln im Sommer verführen soll. Du musst die Bande nämlich richtig hältern! Das Problem – Gammarus Fossarum bevorzugt ein schattiges und sauerstoffreiches Plätzchen. Grundsätzlich gilt: Nicht mehr als 50 Bachflohkrebse für das Angeln sammeln und das Wasser im Sommer alle 30 Minuten austauschen!
Ein Deckel auf der Köderdose ist ebenfalls wichtig, um den Lichteinfall auf ein Minimum zu reduzieren. Der Bachflohkrebs neigt unter Sonneneinstrahlung nämlich zum Fluchtverhalten und flitzt dann ganz hektisch durch die Gegend! Das dauerhafte Rückenschwimmen kostet wiederum viel Energie (und auch Sauerstoff), was die Qualität als Köder im Sommer stark mindert. Ein kleiner Stein im Gefäß sorgt ebenfalls für die richtige Atmosphäre. Hat vielleicht gar keinen Effekt, wirkt aber unheimlich dekorativ!
Merke dir also: Der Bachflohkrebs wird mit frischen Wasser in einem verschließbaren Gefäß gut geschützt vor Sonneneinstrahlung gelagert. Das Wasser sollte alle 30 Minuten ausgetauscht werden, um für den notwendigen Sauerstoffgehalt zu sorgen. Ungefähr 50 Bachflohkrebse in einer handelsüblichen Köderdose sind für das Angeln ausreichend und der Nachschub hängt im Sommer ohnehin dicht vor deinen Füßen herum.
Tipps und Tricks zum Anködern der Bachflohkrebse
Ich kann mir natürlich recht gut vorstellen, das so ein Bachflohkrebs für dich ein ziemlich ungewöhnlicher Köder ist. Das wilden Zucken zwischen den Fingern und diese hässlichen Beinchen sind auch nichts für schwache Nerven! Ganz ehrlich: Ich hatte ebenfalls meine Startschwierigkeiten, als ich die Bachflohkrebse vor vielen Jahren zwischen den Steinen entdeckt hatte und kurz darauf beim Angeln im Sommer über den Haken ziehen wollte. Mein werter Freund, weck den wilden Aal in dir!
Nur zur Wiederholung: Der Bachflohkrebs ist vielleicht maximal hässlich, kann dich aber weder beißen, noch stechen. Viel wichtiger und jetzt kommt der absolute Toptipp für dein Angeln im Sommer – das richtige Anködern! Der Bachflohkrebs wird nämlich nicht willkürlich auf den Haken gezogen, sondern über den Chintinpanzer auf dem Schenkel platziert. Diese Segmente schützen den Krebs und sind scheinbar nur an den Seiten fest verankert.
Ein dünndrähtiger Haken wird also nur zwischen diese Platten geschoben und schon gleitet der Bachflohkrebs ohne Schaden auf den Schenkel. Absolut Weltklasse – die Beinchen sind in ihrer Beweglichkeit nicht eingeschränkt und können deshalb richtig schön am Futterplatz herum zucken. In diese Präsentation verliebt sich natürlich jeder Fisch und schon steigt die Chance auf einen Biss während der Beißflauten beim Angeln im Sommer.
Der Haken sollte sich in seiner Größe zwischen 16 und 8 bewegen, sowie einen dünnen Draht besitzen. Die Hakengröße fällt unterschiedlich aus, weil der Bachflohkrebs von XS bis XXL in der Natur vorkommt. Richtig große Brummer können beispielsweise im Bündel für den Brassen angeboten werden, während ein kleiner Einzelkämpfer das feiste Rotauge beim Angeln im Sommer verführt.
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Leichter, bogenförmiger und messerscharfer Feederhaken für Brassen, Schleien oder große Rotaugen. Ideal für Köder mit etwas mehr Volumen.
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- Für Ködervolumen (Madenbündel, Dendrobena, Maiskombis)
Brasse
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Klassische Hakenform zum Feedern auf Rotaugen, Rotfedern und mittlere Brassen. Leichte, schlanke, aber dennoch robuste Konstruktion. Für Pinkies, Maden oder Mistwürmer die richtige Wahl.
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Bachflohkrebse fangen von Aal bis Zope beim Angeln im Sommer
Und, wie siehts aus? Regt sich schon der Spitzkopfaal in dir wegen der vielen Bachflohkrebse? Kein Witz – ich konnte auch schon so einige Aale beim Angeln im Sommer mit den Krebschen überlisten und es waren keine Zufälle! Als Teil der natürlichen Nahrungskette kennt nämlich so gut wie jeder Fisch den Bachflohkrebs und viel wichtiger, an den schwierigsten Tagen kann sich ein mauer Ansitz nun doch noch über einen Köderwechsel zum Happyend verwandeln.
Dieser kleine Trick ist natürlich nicht nur beim Angeln im Sommer, sondern auch im Frühjahr oder Herbst sehr erfolgreich. Ich hatte mich inhaltlich lediglich für die warme Jahreszeit entschieden, weil die Geschichte genau so ihren Anfang nahm. Davon ab: Der Bachflohkrebs rockt als Köder! Beim Stippen ist beispielsweise eine knapp über Grund eingestellte Montage mit zwei Krebschen beim Angeln dufte, wenn sich die zickigen Rotaugen im Sommer an der Strömungskante aufhalten.
Meine Empfehlung für das Feedern, Winkelpickern oder Grundangeln – das Vorfach etwas länger wählen! Der Bachflohkrebs flattert dann im Fluss umher wie ein Blatt im Wind und setzt so mehr Reize für den Biss. 80 Zentimeter sind gut, 100 Zentimeter sind besser! Abschließend noch ein Wink mit dem Zaunpfahl: Du brauchst den Bachflohkrebs nicht zu füttern, er schwimmt weg! ?
Hat dir mein Bericht gefallen? Hast du bereits Erfahrungen mit den Bachflohkrebsen als Köder beim Angeln im Sommer oder den anderen Jahreszeiten gesammelt? Hinterlasse mir und meinen Lesern einen Kommentar, weil uns deine Meinung wie immer brennend interessiert!
Herzlichst, dein 16er-Haken
Junge, junge, junge was nen Bericht. Informativ und so viel Spaß beim Lesen. Einfach der Wahnsinn!!! Bitte mehr davon!!!
Vielen Dank für dein Feedback, es war mir ein Blumenpflücken.
Gruß Christoph
Bachflohkrebse sind in der Tat ein sehr guter Köder, egal ob auf Barsch oder Rotauge. Vor allem sind sie oft auch der Retter in der Not, wenn man weiter angeln möchte und die Wurmdose ist leer., Aber – dies sollte man zumindest im Hinterkopf haben – es handelt sich um sogenannte Fischnährtiere und diese dürfen z.B. bei uns in NRW nur mit Genehmigung des Inhabers der Fischerei-Rechte entnommen werden. Dies mag sicherlich diskussionsfähig sein und kein Aquarianer würde sich da je dran stören. Als Angler sollte man sich dessen aber bewußt sein, um ggfls. Konflikte zu vermeiden.
Da jedes Bundesland seine eigene Fischereiverordnungssuppe kocht, überlasse ich dem Leser auch die Selbstverantwortung, wird ja alles ständig überarbeitet, verschlimmbessert und überholt. Ob sich tatsächlich jemand darüber echauffiert, wenn mit Bachflohkrebsen, immerhin Massenhaft vorkommend, nicht geschützt und wirbellos, geangelt wird? Keine Ahnung – dein Kommentar schließt aber eine wichtige Lücke und ein Blick in die Papiere ist nie verkehrt!
Grüße, Christoph
Dachte haette schon alles erlebt, das war was neu für mich, werde es gleich morgen in Suedfrankreich testen. Danke fuer deinen Bericht! PS: Meisterschafftsangeln in Luxemburg sind Krebse jeder Art als Koeder nicht erlaubt, daher kannte ich die Bachflohkrebse noch nicht.
Danke für dein Kommentar, Claude! Du bist ja auch auf Facebook immer sehr kommunikativ. Ich denke auch, das viele Angler den Bachflohkrebs als Köder noch nicht kennen, wird sicherlich bald von anderen Bloggern/Youtubern aufgegriffen. Sind auch Dufte, die kleinen Krebschen! 🙂
Gruß, Christoph!
Genau danach habe ich gesucht. Habe nämlich in einem alten Buch gelesen, dass Brassen sich von kleinen Tieren wie Krebsen ernähren. Da musste ich sofort recherchieren und fand deinen Beitrag.
Ging also genau zur richtigen Zeit online 😉
Danke!
Sehr gerne Paul und vielen Dank für dein Feedback. 🙂
Gruß Christoph