Die Seitenarmmontage, auch der feststehende oder fixierte Seitenarm genannt, ist eine Art des Paternosters zum Feedern, Winkelpickern oder Grundangeln. Diese Montage ist mit etwas Übung und nur 2 Wirbeln in Rekordzeit gebunden! Besonders hervorzuheben ist die sensible Bissanzeige und das extrem geringe Verwicklungspotential.
Die Seitenarmmontage besitzt im Gegensatz zu allen durchlaufenden Rigs ebenfalls den Vorteil, einen Selbsthakeffekt beim Angeln auszuspielen. Ideal für die schwierigen Situationen, etwa beim Feedern auf Rotaugen oder Futterplätze auf Distanz. Wie die Seitenarmmontage gebunden wird, erfährst du wie immer im Bericht. Viel Spaß beim Lesen der Anleitung!
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Schnell zu Binden, kaum Verwicklungen – der feststehende Seitenarm
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie Bob Nudd, der englische Matchangelgott, folgendes über die Seitenarmmontage schrieb: ”Its my winning rig”. Ins deutsche Übersetzt bedeutet dieser Satz frei Schnauze soviel wie: ”Es ist das Rig der Champions (Sieger)!” Und das ist sie auch, die etwas oldschoolige, aber doch sehr erfolgreiche Seitenarmmontage.
Feststehende Seitenarmsysteme sind sexy, weil sie schnell gebunden, extrem Verwicklungsfrei und supersensibel in der Bissanzeige sind. Verglichen mit vielen Rigs wird auch keinerlei Schnickschnack wie Anti Tangle Booms* oder Feeder Links benötigt. Die Seitenarmmontage bindet ein Angler mit nur zwei Wirbeln fix und fertig. Thats it! Die wenigen Kleinteile kennzeichnen auch die größte Stärke fixierter Seitenarme. Kaum Verwicklungen. 😊
Die Idee hinter der Seitenarmmontage ist so simpel wie erfolgreich. Zwei feststehende Seitenarme werden über die Hauptschnur mittels einer Schlaufe gebunden. Es entsteht ein zentraler Fixpunkt. Dieser Schlaufenknoten bildet die Verbindung beider Arme und ist für die feine Bissanzeige, sowie den leichten Selbsthakeffekt verantwortlich. Die Seitenarmmontage ist natürlich kein Bold Rig wie beim Karpfenangeln oder Method Feedern, weil das dezentrale Gewicht nicht vollständig zum Tragen kommt.
Der filigrane Feederhaken ist mit einem robusten Karpfenhaken* aber nicht zu vergleichen, er besitzt einen wesentlich dünneren Draht. Und dringt deshalb schneller im Fischmaul ein, auch bei leichten Gewichten! Der smarte Selbsthakeffekt, die sensible Bissanzeige und das geringe Verwicklungspotential sind ziemlich starke Argumente und heben die Seitenarmmontage in meine Top5 der Feedermontagen. Und ich verrate dir jetzt in der Anleitung, wie ich den fixierten Seitenarm binde und worauf zu achten ist!
Anleitung zum Binden der Seitenarmmontage
Die Seitenarmmontage wird in wenigen Sekunden direkt über die Hauptschnur mit nur zwei Wirbeln gebunden. Ganz wichtig und meine Empfehlung – Karabinerwirbel* für die Wurfgewichte, Micro Swivel* für die Vorfächer. Ich erkläre dir in der Anleitung natürlich meine Gründe!
Schritt 1: Schnapp dir den Karabinerwirbel und ziehe ihn jetzt auf die Hauptschnur. Dieser Wirbel trägt später den Futterkorb oder das Grundblei, er darf also ruhig etwas robuster ausfallen! Das Schnurende nun großzügig, etwa 50cm lang, an die Hauptschnur anlegen. Aus diesen beiden Schnurenden binden wir im nächsten Schritt eine kleine Schlaufe für den ersten Seitenarm der Seitenarmmontage.
Schritt 2: Bilde jetzt ein Öhr ungefähr 7,5cm über dem Wirbel mit den beiden übereinanderliegenden Schnüren. Den Wirbel nun zweimal durch dieses Öhr führen und danach einen stinknormalen Schlaufenknoten binden. Den Knoten vor dem Festziehen wie immer leicht befeuchten!
Gegenkontrolle: Der erste Seitenarm sollte nun 7,5cm bis maximal 10cm lang sein. An diesem Wirbel wird der Futterkorb oder das Grundblei dann nach Herzenslust beim Angeln ausgetauscht und wirklich witzig, die Seitenarmmontage ist fast fertig gebunden!
Kriegsentscheidend – das lose Schnurstück über dem Schlaufenknoten sollte mindestens die dreifache Länge vom ersten Seitenarm besitzen. Sobald die Seitenarmmontage nämlich fertig gebunden ist, muss der Vorfachwirbel stets unter dem Futterkorb pendeln. Sonst drohen Verwicklungen im Wurf!
Schritt 3: Am zweiten Seitenarm wird der Vorfachwirbel final über einen Knoten deiner Wahl befestigt. Ein Palomar oder Clinchknoten sind zuverlässige Partner. Ich bevorzuge einen Micro Wirbel, weil das geringe Eigengewicht fiese Verwicklungen drastisch reduziert. Die Seitenarmmontage ist jetzt fertig gebunden. War doch ziemlich einfach, oder?
Tipp: Die Seitenarmmontage ist nur zuverlässig, wenn sich der Vorfachwirbel stets unter den Wurfgewichten befindet. Bedenke aber, das sich der Abstand zwischen Futterkorb und Micro Swivel immer verändern kann. Beispielsweise nach einem Futterkorbwechsel von einem kleinem X-Change Distance Feeder auf einen großen Bait Up Feeder. Binde den Vorfacharm also nicht zu kurz und berücksichtige immer deine Futterkorbgrößen!
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Steife Schnur beugt Verwicklungen beim Feedern mit der Seitenarmmontage vor
Die Seitenarmmontage, ganz gleich ob nun durchlaufend oder feststehend gefischt, binde ich immer direkt aus der Hauptschnur. Spitze deine Lauscher – die Schnur muss steif sein, nur so entsteht der kleine, aber äußerst wichtige Abstand zwischen den Seitenarmen. Stell dir einfach einen Brückenbogen vor, dann hast du einen gedanklichen Ansatz vor Augen. Dieser Abstand wird aber immer durch drei Faktoren kontrahiert: das Gewicht vom Köder, Haken und Wirbel!
Eine weiche Schnur hat diesen Gegenspielern natürlich recht wenig entgegenzusetzen, der Abstand fällt deshalb zu klein aus und schon treffen sich die Seitenarme bei jedem Wurf zum Date. Unnötig schwere Haken und Wirbel verstärken diesen Effekt, unangenehme Verwicklungen sind dann oft die Konsequenz. Eine steife Hauptschnur, mindestens 0.22mm im Durchmesser, ist darum auch dein bester Freund beim Feedern mit der Seitenarmmontage! Die Geschichte mit dem Micro Wirbel sollte jetzt auch geklärt sein! 🙂
Anwendungsgebiete vom feststehenden Seitenarm
Die Seitenarmmontage kennt keine Grenzen und kann für jede Grundangelmethode verwendet werden. Der feststehende Seitenarm ist beispielsweise meine Nummer 1 beim Skimmer, Güstern, Rotaugen oder Köderfischangeln. Gerade das Rotauge beißt oft sehr hektisch und spuckt den Köder schon beim ersten Anzeichen von Unstimmigkeiten wieder aus. An manchen Tagen ist der Fisch extrem penibel, der kleinste Widerstand zu groß oder ganz simpel, die Maden schmecken einfach nicht!
Die Seitenarmmontage, gepriesen seit der Autopilot, treibt den Haken aber dank Selbsthakeffekt in das flinke Rotaugenmaul. Natürlich auf allen Entfernungen, was beim Angeln auf Distanz von unschätzbarem Wert sein kann. Je nach Intensität der Bisse variiere ich die Futterkorb oder Grundbleigewichte, sowie die Vorfachlängen, um das Optimum aus der Seitenarmmontage herauszuholen. Immer wichtig – ein messerscharfer Haken! Sollte beim Angeln ohnehin selbstverständlich sein, oder?
Die Seitenarmmontage ist aber nicht nur für die Kleinfischangelei relevant, sie zaubert auch die dicksten Brassen oder Schleien über den Kescher! Der fixierte Seitenarm ist vom Grundgedanken her zwar recht aggressiv, das Wurfgewicht erzeugt schließlich viel Widerstand, es gibt aber einen Trick – die Schnur nicht so straff spannen! Der Brassen hat dann etwas mehr Zeit, um sich mit dem Köder zu beschäftigen, bis(s) der Selbsthakeffekt oder Anhieb greift.
Die Bissanzeige ist allerdings, im Gegensatz zur durchlaufenden Seitenarmmontage, nicht ganz so ”smooth”. Die Spitze rüttelt eher, wenn der Fisch nicht voll durchzieht. Diese Rütteln, der typische Rotaugenbiss, zeigt sich oft bei misstrauischen Brassen. Der kleinste Widerstand führt dann zum Ausspucken der Würmer, Caster oder Maden. Es mag sich übertrieben lesen, dieser Zeitraum eines Wimpernschlags entscheidet aber häufig zwischen Drill oder Fehlbiss. Der Wechsel auf eine durchlaufende Seitenarmmontage ist mein nächster Kniff beim Feedern oder Grundangeln, sobald die schlaffe Schnur versagt.
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Ein nicht zu verschweigender Nachteil beim Angeln mit der Seitenarmmontage
Die Seitenarmmontage hat viele Vorteile, aber auch einen gravierenden Nachteil – bricht die Hauptschnur, kann der Fisch den Futterkorb nicht mehr los werden! Dieses unschöne Szenario lässt sich vermeiden, wenn das Tackle richtig abgestimmt wird. Die Hauptschnur sollte beispielsweise nicht zu dünn sein. Einem Anfänger empfehle ich 0.24mm, besser noch 0.26mm beim Feedern oder Grundangeln. Die Vorfächer liegen idealerweise um die 0.14mm bis 0.18mm, dann sind die meisten Probleme schon aus der Welt geschafft. Eine weiche Feederrute kann ebenfalls Schnurbrüche vorbeugen!
Und keine Sorge, soweit ich mich erinnern kann, ist mir die Hauptschnur noch nie im Drill beim Angeln mit der Seitenarmmontage gerissen. Es ist ziemlich einfach – das Tackle sollte immer auf die Zielfische, Gewässerstrukturen und Wurfentfernungen bestmöglich abgestimmt sein. Ich verzichte lieber auf das letzte „Müh“ Feinheit und spiele die Vorteile einer Seitenarmmontage aus, anstatt mich in den Details zu verlieren. Und vielleicht auch den Fisch samt Futterkorb, weil die Hauptschnur dünner als ein Pferdehaar sein musste…..
Herzlichst, dein 16er-Haken