An manchen Tagen habe ich kaum Zeit und bin so gestresst, das ich kein Futter vorbereiten und nur einige Stunden am kleinen Fluss mit der Pose auf Brassen angeln will. Erfolgreich bin ich dennoch, weil nicht die Ausrüstung, sondern der Mann hinter dem Tackle seine Fische fängt. Ich möchte dir zeigen, worauf es mir dabei ankommt, welche Routinen ich habe und wie ich Brassen mit supereinfachen Partikeln und der Stick Float auf die Matte lege. Viel Spaß!
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Schnelle Nummer am Flüsschen
Mit meinem kleinen Fluss verbinde ich vor allem drei Dinge. Schnelles, einfaches und effektives Angeln. Schnell, weil er vor meiner Haustür liegt und ich ihn zu Fuß in 5 Minuten erreiche. Einfach, weil ich an seinen Ufern kaum Ausrüstung und Futter brauche. Effektiv, weil ich durch jahrelange Erfahrung gelernt habe, was mich das ganze Jahr über erwartet. Heute erwartet mich ein kleiner Feierabendtrip, es ist September und ich will auf Brassen am kleinen Fluss mit der treibenden Pose angeln. Aus Zeitgründen nur mit Partikeln, die schnell vorbereitet sind. Aber auch aus Gründen, die schnell nachvollziehbar sind: Ich liebe einfache Strategien.
Diese Art der Angelei ist deshalb aber nicht weniger sexy und definitiv was fürs Auge. Die Pose wandert ganz langsam mit der Strömung, rauscht über die Futterstraße hinweg und bleibt plötzlich stehen. Taucht ab. Manchmal sehe ich die Antenne knapp unter der Wasseroberfläche, wie sie noch immer sanft stromauf übers Futter fährt. Ein typischer Brassenbiss von einem altgedienten Tier, das mit dem Haken im Maul einfach weiterfrisst. Wie alte und störrische Brassen nunmal so sind. Ich hoffe, das dir meine Interpretation der Kleinflussangelei mit der treibenden Pose gefallen wird und du etwas für dich mitnehmen kannst. Auch wenn es nur die Erkenntnis ist, das es jenseits der Monstergewässer doch noch eine tolle Welt voller spannender Fische zu entdecken gibt.
Wenig Ausrüstung beim Posenangeln auf Brassen am kleinen Fluss
Ich laufe über eine kleine Brücke, die sich über den kleinen Fluss schlägt und Landwirtschaftsflächen mit Feldwegen dahinter verbindet. Mit schmaler Ausrüstung auf den Schultern, eigentlich nur ein Rucksack und Futteral mit Außentasche, worin mein Kescherstab, zwei Matchruten und einige Banksticks verstaut sind. Mein Bait Waiter baumelt am Kescherstab rum, der ein Stückweit aus der Tasche herausschaut. In den Händen trage ich nichts und das ist mir beim Wandern entlang des kleinen Flusses schon mal wichtig, denn überflüssiger Krempel ist dort geblieben, wo er hingehört. In der Wohnzimmergarage, aka meinem Angelzimmer. Viele Angler meinen ja, das viel Ausrüstung irgendwie mit Kompetenz gleichzusetzen ist. Ich sehe das anders. Es bedeutet Unsicherheit, weil alles mitgeschleppt wird und man prinzipiell keine Ahnung hat.
Etwas klappert, sobald ich über einen der vielen großen Maulwurfshügel entlang des Flussufers steige. Es ist der Krempel in meinem Rucksack, den ein Posenangler immer bei sich hat. Bleispender, Stick Floats, Hakenlöser, Hakenboxen, Futterschleudern, Wasserflaschen* und Partikel in 1 Liter Köderdosen, die nachher im Bait Waiter landen. Ich habe Mais, Bulgur und Krill Pellets zum Anfüttern dabei. Dosenmais ist mein einziger Köder, eine mutige Entscheidung, aber der haut speziell hier an warmen Septembertagen eigentlich immer hin. Normales Lockfutter brauche ich beim Angeln mit der treibenden Pose auf Brassen am kleinen Fluss nicht zwingend. Die Partikel bleiben am Flussbett liegen, weil die Strömung zwar vorhanden, aber nicht sonderlich stark ist. Darum bin ich auch gerne hier. Es ist eine verhältnismäßig einfache Angelei.

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Posenwahl für Brassen am kleinen Fluss
Ich finde einen Platz, der mir auf Anhieb gefällt. Musste nicht weit laufen, von der Brücke aus vielleicht 300m. Die Strecke ist frei, es sind keine Seerosen und Krautfahnen zu sehen, die je nach Jahresverlauf und Abschnitt den kleinen Fluss vollständig bedecken können. Die Kleinflussangelei ist wie Lotto, manches Jahr ist er zugewuchert, manches Jahr sieht er wie Friedrich Merz sein Kopf aus. Mein Blick fällt aufs Wasser, das langsam vor sich hin säuselt, ein paar Blätter gleiten gemächlich stromab. Daran erkenne ich, wie intensiv die Strömung ist. Kleinfische durchstreifen hier und da die Uferbinsen, die etwas ins Flüsschen hineinwachsen. Ukeleis plätschern an der Wasseroberfläche. Kleine Alande schnappen sich Anflugnahrung. Es ist ein schöner Tag.
Mein Futteral lasse ich ins hohe Gras fallen. Öffne den Reißverschluss. Klemmt. Leck mich. Hole mir die fertig montierte Matchrute mit einer Stick Float* in 1.6g Gewicht raus. Das sind Posen in der umgedrehten Karottenform mit einer geschulterten großen Antenne, die ich bei mitunter langen Driften gut erkenne. Die Antenne ist nicht nur deshalb voluminös, sie kann dadurch auch schwere Brassenköder wie Maiskörner, Maden oder Wurmbündel tragen ohne gleich abzusaufen. Feine, auf den Millimeter genau abgestimmte Stecknadelkopfantennen wären beim Angeln mit der treibenden Pose auf Brassen am kleinen Fluss maßlos überfordert. Und ich wäre es auch, weil ich nur für den Köderwechsel ständig hin und her montieren müsste.

Die Posentragkraft richtet sich nach der Strömungsstärke und das aufgewendete Bleischrot sorgt dafür, das mein Maiskorn stabil und natürlich am Kleinflussbett wandert. Ist die Pose und das damit verbundene Bleigewicht zu leicht gewählt, schlingert der Köder künstlich gestellt und im schlimmsten Falle weit über dem Flussbett herum, wo vieles, nur keine Brassen sind. An meinen Flüsschen sind Stick Floats bis 2g zwar meistens ausreichend, trotzdem habe ich auch Posen bis 5g dabei (Avons & Loafer*), weil sich der Wasserdruck nach starken Regenfällen oder Wehröffnungen ändert und ich das erst vor Ort bewerten kann.

Nach Hindernissen loten
Bevor ich auch nur einen weiteren Handschlag mache, beginne ich erstmal mit dem Loten. Das Lotblei zeigt 1.40m an. Es folgen zwei drei Probeläufe, ich fühle die Driftbahn bis zu einer 30m entfernten Außenkurve vor, schaue nach Untiefen, Hindernissen oder Krautfahnen. Ich hab mal einen Gartenzwerg aus Holz im zwei Kilometer entfernten Hafenbecken stromab gefangen, wo mein Flüsschen sich mit der Elbe verbindet. Vielleicht hat ihn jemand ins Wasser geworfen und er ist dort hingetrieben. Es gibt nahegelegene Dörfer und die Leute werfen ja eigentlich überall alles mögliche in die Flüsse. Was ich an der Elbe manchmal sehe……
Deshalb und wegen Bibern, die Bäume zerlegen und deren Nachlass sich am Flussbett verkeilt (Äste bis Baumstämme), lote ich meine Strecke immer zuerst aus, bevor ich meinen Angelplatz herrichte. Denn es ist einfacher, nur die Matchrute anstelle des gesamten aufgebauten Angelplatzes wieder einzupacken. Daher kommt auch mein Fetisch für leichte Wanderausrüstung, weil Stellenwechsel an kleinen Fließgewässern aus Gründen immer eintreten können und ich sicherlich nicht mit Sitzkiepe unterm Arm hunderte Meter laufe. Das habe ich als naiver Jüngling getan. Heute bin ich schlauer und fange besser. Das Alt werden hat eben auch Vorteile, wir bemerken sie manchmal nur nicht.

Hemdsknopfmontage für treibende Pose
Meine treibende Posenmontage ist denkbar simpel. Ich verwende den Hemdsknopfstil. Nach eineinhalb Posenlänge folgen bei dieser Flussmontage einzelne Bleischrote im immer gleichen Abstand zueinander bis zum Micro Wirbel, wo ich nur noch das 30cm lange und 0.16mm feine Vorfach mit einem Brassenhaken der Größe 12 einziehe. Ich tendiere zu noch feineren Vorfächern, wäge das aber immer vom Spot und der Wassertrübung ab. Die Schnur treibt unter der Pose vertikal durchs Flüsschen und darf gerne so unauffällig wie möglich sein. Manche Brassen und einige Fischarten generell sind vorfachscheu(er) und brauchen mehr Fingerspitzengefühl. Glaubs mir oder nicht. Dein Problem.
Für Brassen stelle ich mir die treibende Posenmontage in unmittelbarer Grundnähe ein, prinzipiell so, das mein Maiskorn knapp darüber wandert (~5 cm), hart an ihm kratzt oder mehrere Zentimeter mit dem Vorfach aufliegt. Schleifen lassen nennt sich das. Alle drei Varianten sind tagesformabhängig und für Brassen ideal. Letztere Variante, das Schleifen, funktioniert nur auf sauberen Flussgründen, wo keine Algen, Krautnester oder Laubblätter liegen. Brassen kommt dieser Stil besonders entgegen, weil der Köder durch den permanenten Bodenkontakt etwas langsamer wandert und sich einfacher eingesaugen lässt. Die Bleischrote schiebe ich mir dafür allesamt bis zum Vorfachwirbel, der ungefähr 10cm über dem Grund steht. Das Vorfach liegt etwa 20cm am Grund auf.
Ich werfe meine Posenmontage bei dieser Angelei übrigens nicht aus und schlenze sie nur per Pendelwurf vor mir ins Flusswasser. Dabei halte ich den Köder mit der linken Hand zwischen den Fingern fest, hole etwas aus und lasse ihn im richtigen Moment los. Verwicklungen sind dadurch nahezu unmöglich und der Haken kann sich auch nicht im hüfthöhen Gras oder Schilf verfangen. Selbstredend funktioniert das alles ohne Klappstuhl besser, genauso wie die Posenkontrolle in der Drift, weshalb ich von vornherein keinen mitschleppe. Für Pausen setze ich mich einfach ins hohe Gras, vorsicht ist allerdings wegen Zecken geboten. Bei Nässe empfiehlt sich eine Unterlage, die bei mir von Frühling bis Herbst meistens die Setzkeschertasche* ist. Im Winter macht sich eine kleine Isomatte* besser.
Matchrute, Rolle und Schnur
Meine Matchrute ist 4.20m lang und das muss sie auch sein. Einerseits, damit ich die Pose während der Drift auf jede Entfernung einigermaßen gekonnt über die Hauptschnur kontrollieren kann, andererseits um Anhiebe auf Entfernung durchzubringen. Mit einem Zahnstocher klappt das nicht, wenn der Köder weit entfernt im kleinen Fluss ins große Brassenmaul treibt. Meine Matchrute ist eigentlich eine Floatrute, wenn ich es genau nehme. Die hat etwas mehr Power und eine mittelweiche Aktion. Große Brassen brettern ganz gerne vollkommen ungeniert in die Uferbinsen, die nicht weit entfernt sind. Das Flüsschen ist nicht breit, ein Blank muss daher weich sein und trotzdem ein paar Reserven im Rückgrat haben. Denn in Binsen bimsen buckilge Brassen immer.
Auf meiner Matchrolle befindet sich 0.22mm schwimmende monofile Hauptschnur*. Futtereste kleben noch am Spulkopf. Daran erkennst du Profis. Es ist eine schwimmende Schnur, damit sie sich nicht ständig an allem was kleine Flüsse unter der Wasseroberfläche hergeben verfängt und so der Posenlauf blockiert wird. Es wäre äußerst unpraktisch mit einer treibenden Pose angeln zu wollen, wenn es die Schnur nicht kann. Die Matchrolle hat einen Schnureinzug von 85cm, um Sticks oder Kleinfische schnell einzuholen. Ich schere mich kaum um Rollen, die meisten 4000er mit Frontbremse und ~300g Gewicht sind super.
Lose Fütterung mit Partikeln beim Brassenangeln mit der Pose am kleinen Fluss
Der Bait Waiter ist schnell aufgebaut. Darum liebe ich dieses Teil auch. Ich stelle ihn links vor mir auf, grundsätzlich so, das ich mit der linken Hand in die Köderdosen greifen und bequem Beifüttern kann, ohne dabei die Matchrute aus der Hand legen zu müssen. Dadurch kann ich jederzeit auf die durchaus spitzen Brassenbisse mit Anhiebe reagieren. In den Köderdosen befinden sich Mais, Bulgur und Krill Micro Pellets. Dinge, die Brassen lieben und ich nicht großartig vorbereiten müsste. Naja fast. Den Bulgur habe ich in Dynamit Baits CF Cheese & Garlic* und kochendem Wasser kurz vor Anpfiff in einer Schale angesetzt. Er wird weicher und saugt sich dabei mit den Aromen voll. Zeitaufwand zirka 10 Minuten. Ich wichse schneller, das ist okay.
Meine Futtertaktik läuft im Grunde genommen darauf hinaus, aromatische Partikel einzusetzen. Sind sie es nicht, versuche ich brassige Aromen in die Sache einzubringen ohne mir dabei einen Ast abzubrechen. Die Lockwirkung der Partikel maximiere ich bewusst, weil diesen Part sonst mein Grundfutter ausüben würde. Und dieses fehlt bei dieser Strategie ja. Nur die Pellets hätte ich heute lieber in 4mm bis 6mm dabei gehabt, das passt zum Angeln mit der Pose auf Brassen am kleinen Fluss im September eindeutig besser. Die guten alten Shrimps Pellets* beispielsweise, die nie verkehrt sind. Jede Munitionskammer muss halt mal aufgeladen werden.

Startfütterung mit Hand und Schleuder
Ich füttere mit fünf kleinen Händen vor. Alles auf eine Bahn relativ mittig vom Flüsschen nur einen Katzensprung entfernt von mir. Weiter lassen sich Bulgur und Micro Pellets auch nicht werfen. Die Kleinflussströmung erledigt den Rest und verteilt alles noch ein paar Meter stromab. Manches bleibt einfach so liegen, anderes an kleinen Wurzeln, Minikanten, Seerosenstumpen oder Krautresten hängen. Ich arbeite mit einer Futterstraße anstatt einem klassischen Futterplatz. Was mir sinnig erscheint, denn ich angle mit einer treibenden Pose auf Brassen und keinem abgelegten Blei. Strecke machen heißt Strecke füttern.
Ein paar Schüsse setze ich mit der Futterschleuder und der gleichen Partikelmenge knappe 20m stromab noch hinterher. Das mache ich, um mir eine zweite Futterspur hinter der Hauptbahn aufzubauen. Wenn eine große Brasse vorne beißt und ich diese auf engstem Raum drille, verscheucht sie den Schwarm und bis die zurückkehren, können ein paar Nasenpopler vergehen. Auf Bahn Nummer 2 gibt es dann noch Hoffnung und so versuche ich, die Ausbeute zu erhöhen und Leerfahrten niedrig zu halten. Das klappt natürlich nicht immer. Aber oft genug. 🤘🤠

Kräftige Matchrute zum Angeln auf Brassen mit der Pose am kleinen Fluss
Mit der Fütterung stellen sich die ersten Fische schnell ein. Ich fange kleine Rotaugen und Alande auf Mais. Die waren schon da, bevor ich gefüttert habe und turnen munter im Mittelwasser umher, immer auf der Jagd nach Insekten. Ich werfe alle zwei Minuten eine kleine Handvoll mit Partikeln nach, damit die Brassenschwärme noch etwas finden. Neben Kleinfischen sind auch Wollhandkrabben Beischläfer. Die Schnur wird mir währenddessen von der Flussströmung die ganze Zeit von der Rolle gezogen, ich achte permanent auf den Schnurbogen. Drücke meinen Finger immer mal wieder auf den Spulkopf und halte die Schnur zurück, damit sie sich von der Matchrute bis zum Stick streckt und der Kontakt nicht verloren geht, ohne sein Laufverhalten dabei zu behindern.
Übertreibe ich, hebt der Köder ab. Das kann manchmal gut sein, simuliert eine kurze Absinkphase. Stoppe ich die Schnur über das Limit hinaus, wird die Pose sinnfrei von der Futterspur geführt, das ist natürlich Bullshit. Strecke ich die Schnur indes zu wenig, geht der Anhieb bei einem Biss ins Leere. Spinnangler glauben, das Friedfischangeln wäre langweilig und nicht aktiv. Das Angeln mit treibender Pose auf Brassen oder andere Weißfische ist aktiver, als es jede Form des Spinnangelns jemals sein könnte.
Der nächste Anhieb geht derweilen nicht ins Leere. Der Stick stoppt keine drei Meter vor mir und säuft ab. Flitzt nach links. Es ist kein kleiner Fisch und ich spüre jemanden, der sofort in die Binsen will. Wie aus dem Drehbuch. Gelernt ist Gelernt. Ich halte dagegen und halte ihn fern. Erkenne eine Silouhette. Silbernbraun. Wie gelötetes Metall. Ein Brassen. Vielleicht 40cm lang. Vielleicht 45cm lang. Mein Kescherstab ist in jedem Falle länger und ich sacke ihn ein. Es folgt eine kurze Beißpause. Das Drillgetöse im Nahbereich hinterlässt seine Nachwirkungen. Manchmal nur kurz, manchmal länger als meine Geduld.

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7 Brassen beim Angeln mit der Posen am kleinen Fluss
Heute brauche ich kaum Geduld, es läuft grandios. Ich vergesse sogar Fotos zu machen, bin irgendwie mit allem um mich herum feuchtfröhlich beschäftigt. Das Angeln mit der treibenden Pose am kleinen Fluss auf Brassen hält mich auf Trab. Kurzum, ich habe immer etwas zu tun. Nachfüttern. Montage einpendeln. Posentiefe verstellen. Beobachten. Stick führen. Am Arsch kratzen. Köder aufziehen. Zweite Bahn versorgen. Hänger lösen. Nase juckt. Rotauge abhaken. Stick bleibt stehen. Situation interpretieren. Krabbe? Ast? Kraut oder Fisch? Diese Dinge.
Ich fange in den nächsten zwei Stunden sieben weitere Brassen auf Mais, alle in der gleichen Ausgangsgröße und ich verliere mich dabei in der Zeit. Sie bleibt einfach stehen. So schön ist diese Angelei. Zwischen den Brassen mogeln sich immer wieder Rotaugen, die auch was vom Kuchen abhaben wollen. Alles passiert auf den ersten zehn Metern. Keine Scheu, ständig im Drill. Heute ist wirklich Heimspiel und mehr als ein paar Pellets, Bulgur und Mais habe ich nicht gebraucht, nicht einmal 15 Minuten musste ich dafür in die Vorbereitung stecken, nur einige Meter lockerflockig spazieren und stressfrei das Näschen in die Binsen halten.
Die wahre Kunst ist eben, sich auf das Notwendige zu berufen und das Maximale zu erreichen. Beim Angeln und im echten Leben!
Herzlichst, dein 16er-Haken


















Hallo Christoph,
wieder mal ein schöner Artikel.
Kann das gut nachvollziehen. Ich gehe immer öfter mit meinem Sohn zum angeln, da ist weniger Takle auch oft mehr 😉
Gehört zwar nicht hier hin, aber kann es sein, dass du gut an Gewicht verloren hast?
Gruß Tim
Tim, schön von dir zu lesen l!
Ich mache eine knallharte Diät und bin im zweiten Zyklus. In der ersten Phase hatte ich 20kg abgeworfen, jetzt sind nochmal 10kg fällig. Einziger Nachteil: Meine Kleidung ist mittlerweile eindeutig zu groß. 😂😂😂
Gruß Christoph
Wow. 30 kg sind schon allehand! Glückwunsch!
Neue Kleidung kann man kaufen, aber das (wie ich finde) bessere Lebensgefühl ist unbeschreiblich.
Definitiv. Ich hatte einfach die Nase voll, es ist weder gesund, noch ästhetisch. Das Atmen fällt leichter und Hoodies brauche ich nur noch in XXL oder XL. Ein bisschen zu tun ist noch, aber wie Abnehmen und Ernährung funktioniert, weiß ich. War früher ein recht guter Kraftsportler und habe auf der Hantelbank 175kg geschoben. Das war auch nicht so gesund. 😀
Schöner Artikel! Weniger Tackle ist häufig mehr! Tripps mit leichtem Gepäck sind einfach mega nice und machen sehr viel Spaß. Die Tackleschlacht hat mich am Anfang am Feedern und Karpfenangeln so abgeschreckt, wenn die „Profis“ alle mit Karren, Sitzkiepe etc. angerückt sind und bepackt waren, als würden sie 3 Wochen in Urlaub fahren. Da war mir das Barschangeln mit leichter Spinnrute, kleiner Tasche und vielen Spotwechseln lange Zeit viel sympathischer. Da ich Friedfischangeln aber auch sehr mag, habe ich mir fürs Feedern irgendwann eine Sitzbox gekauft, dazu Silikonfaltschüsseln, Falteimer, dazu passend 3 mm Drahtgeflecht zum Sieben etc. In die Box passt alles rein, was ich so brauche. Extra habe ich nur noch einen UL-Tisch und halt die Rute, Kescher und das Grundfutter für den Tag. Pellets, Pop ups, Aromen etc. passen auch in die Box. Die Box kann man als Rucksack oder Tasche tragen, der Rest wird drangeclippt oder in der Hand getragen. Optimiere da immer noch dran rum und versuche immer multifunktioneller und leichter zu werden, ist latent bekloppt, macht mir aber viel Spaß! Dein Winkelpickerartikel hat mich richtig angefixt. Scheint eine geile Angelei zu sein und trifft diesen Nerv genau! Gruß Niko