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    Winkelpicker Montage ala 16er-Haken binden mit Anleitung

    Sie ist flexibler wie Joachim Löw, variantenreicher als Mario Bart und zuverlässiger wie Hermes – meine Winkelpicker Montage! Dieses von mir für das leichte Grundangeln entwickelte Rig glänzt über jederzeit mit der Hauptschnur verlängerbare Vorfächer, am mobilen Seitenarm austauschbare Wurfgewichte und modulare Raffinesse. Wie meine Winkelpicker Montage gebunden wird, erfährst du wie immer im Bericht. Viel Spaß beim Lesen!

    Inhaltsverzeichnis [Öffnen]

    Eierlegende Wollmilchsau unter den Grundmontagen

    Eine Winkelpicker Montage ist wie eine feste Beziehung, wenn alles passt, hält sie für die Ewigkeit. Ich liebe flexible, kompromissbereite, vertrauensvolle und befriedigende Zweisamkeit. Nun ja, auf meine Exfreundinnen trafen nur einige dieser Attribute zu. Nicht so meine Winkelpicker Montage, sie vereint, was jeder leidenschaftliche Grundangler sehen will. Ein Pörnchen am mobilen Seitenarm!

    Winkelpickern mit Montage am Teich
    variable Winkelpicker Montage für jede Situation

    Vor vielen Jahren, ich hatte die Schnauze gestrichen voll von zeitintensiven Vorfachwechseln, entwickelte ich diese Grundmontage für meine Wettkämpfe. Das leichte Winkelpickern unweit der Uferzone war an einigen Parkteichen wie Schach. Schnell gespielter Schach. Und der Friedfisch ist an solchen Gewässern ein mit allen Wassern gewaschener Gegenspieler. Er ist kein Bauer, eher ein Turm.

    Ich wollte eine Montage mit maximaler Sensibilität für misstrauische Brassen, kaum Schwachstellen auf der feinen Hauptschnur wegen drillintensiver Satzkarpfen und jederzeit einstellbaren Vorfachlängen für umtriebige Rotaugen kreieren. Die eierlegende Wollmilchwinkelpickersau eben! Und ich tat es – nach monatelanger Tüftelei entstand die beste Montage zum Winkelpickern.

    Wie funktioniert meine Winkelpicker Montage?

    Meine Winkelpicker Montage besteht aus vier wichtigen Komponenten – Seitenarm, Perle, Gummistopper und Rattenschwanz. Der Rattenschwanz ist eine Vorfachverbindung und hat mit Nagetieren nichts zu tun. Ich erkläre dir im Vorfeld alle wichtigen Infos zu den Kleinteilen, weil einige Dinge zu beachten sind.

    Mobiler Seitenarm: Er wird aus verdrallter Schnur und einer Perle gebunden, gleitet auf der Hauptschnur, optimiert die Bissanzeige und trägt die Wurfgewichte. Der mobile Seitenarm ist ein Grundbaustein zur variablen Vorfachlänge und war mein Lösungsansatz, um die Bleischrote von der Hauptschnur zu trennen. An feiner Winkelpickerschnur, sie muss fein sein, nur dann fliegen Microwurfgewichte weit, begünstigen angeknüpfte Bleischrote immer Abrisse.

    Anleitung für Winkelpicker Montage
    ein mobiler Seitenarm ist das Herzstück meiner Montage

    Wachsperle: Sie wandert auf der Hauptschnur und wird von zwei Gummistoppern ausgebremst. Ich verwende ausschließlich Perlen mit einem 1.5mm Innendurchmesser für meine Seitenarme und rate dir von abweichenden Maßen ab. Fadenalgen, Pollen oder Kraut sind nur mühsam aus kleineren Innendurchmessern entfernbar, größere Innenmaße rutschen leidenschaftlich über die Stopper. Ich kaufe meine Montageperlen bei diesem Händler*.

    Gummistopper: Sie bremsen die Perle aus und sind auf der Hauptschnur für die variable Vorfachlänge verschiebbar. Ich bevorzuge zwei engmaschige, weder über den Rattenschwanz noch wegen leichter Gewichte auf der feinen Winkelpickerschnur durchrutschende Stopper, nur dann sind Futterkörbchen oder Wurfbleie am Seitenarm montierbar. Meine Empfehlung: Caperlan Float Stopps Long (XS oder S)*.

    Rattenschwanz für das Vorfach beim Winkelpickern
    der Rattenschwanz ist für die natürliche Absinkphase verantwortlich

    Rattenschwanz: Es ist eine rattenscharfe Vorfachverbindung und ersetzt den beim Winkelpickern selten notwendigen Wirbel. Der Rattenschwanz hat kein Eigengewicht und der Köder sinkt am verlängerten Vorfach während der Absinkphase naturgetreu zum Gewässergrund. Ein Wirbel unterbricht das verlängerte Vorfach, bringt sein Eigengewicht ein und verkackt die Absinkphase. Als feuchtfröhlicher Friedfischfreund maximaler Raffinesse keine Option für mich!

    Anleitung: Winkelpicker Montage binden in 6 Schritten

    Ich zeige dir in 6 Schritten wie meine Winkelpicker Montage gebunden wird. Das Prozedere liest sich kompliziert, ist mit etwas Übung aber innerhalb einer Zigarettenlänge abgeschlossen. Alle dazugehörigen von mir empfohlenen Kleinteile sind in der Liste verlinkt, bei einem Kauf unterstützt du meinen Blog:

    Schritt 1 bis 6

    Schritt (1): Ziehe die Perle auf ein monofiles 25cm Schnurstück. Du bindest daraus einen Seitenarm, er trägt beim Winkelpickern die Bleischrote. Ein Futterkörbchen ist ebenfalls möglich, diese Variante erkläre ich dir abschließend.

    Wachsperle auf Schnur ziehen

    Schritt (2): Verdralle die Schnur mit den Händen hin zur Perle für mehr Stabilität. Nehme danach jeweils ein Schnurende zwischen Daumen wie Zeigefinger und schnalze sie in die entgegengesetzte Richtung. Halte die verdrallte Schnur fest, weil sonst alles für die Katz war. Und keine Sorge, das Verzwirbeln will gelernt sein, ich sah beim ersten Anlauf auch wie ein kleines Äffchen vor der Keksdose aus.

    Seitenarm verdrallen

    Schritt (3): Befestige zwei Bleischrote 7,5cm unter der Perle am verdrallten Seitenarm. Das Anpressen gelingt mit einer Arterienklemme*, alternativ sind die Eckzähne hilfreich. Die Kosten für Zahnimplantate übernimmt die Krankenkasse allerdings nicht. Der Seitenarm von Perle bis Schrot sollte maximal 7,5cm lang sein. Schneide die überstehende Schnur unter den Bleien danach bis auf 2cm ab.

    Bleischrot mit Arterienklemme anklemmen

    Schritt (4): Ziehe den Seitenarm auf die Hauptschnur und teste das Laufverhalten. Die Perle gleitet butterweich? Super, die Winkelpicker Montage ist fast fertig gebunden. Es fehlen noch die Stopper und der Rattenschwanz.

    Perle auf der Schnur gleiten lassen

    Schritt (5): Ziehe zwei Stopper auf die Hauptschnur, sie bremsen die Perle aus und ermöglichen das variable Vorfach. Ich nutze immer zwei Stopper, dann sind 20g Futterkörbchen am Seitenarm situativ einsetzbar. Höhere Futterkorbgewichte sind nicht praktikabel, weil sich die Gummistopper im Wurf verschieben.

    Gummistopper auf Hauptschnur ziehen

    Schritt (6): Die Winkelpicker Montage wird mit einem Rattenschwanz abgeschlossen. Er reduziert Verwicklungen und verhilft einem Köder zur natürlichen Absinkphase über das mit der Hauptschnur verlängerte Vorfach. Ich zeige dir sofort, wie ich den Rattenschwanz binde.

    Rattenschwanz binden

    Schritt (1): Bilde ein Öhr und führe das Schnurende mindestens 6x hindurch. Es entsteht ein mehrfacher Überhandknoten. Schneide die überschüssige Schnur danach bis auf einen Zentimeter ab. Der Rattenschwanz ist fertig! Jetzt wird nur noch das Vorfach an der Hauptschnur befestigt.

    Rattenschwanz binden
    mit einem Überhandknoten wird der Rattenschwanz gebunden

    Schritt (2): Schnapp dir ein Vorfach und führe den Haken durch seine Schlaufe. Es entsteht ein noch größere Schlaufe. Führe den Rattenschwanz dann genau durch diese Schlaufe. Festziehen! Das Vorfach ist nun an der Hauptschnur fixiert und wird vom Überhandknoten gestoppt. Es liest sich wie böhmische Dörfer, du wirst diese Handgriffe aber in 30 Sekunden erledigen.

    Rattenschwanz auf der Winkelpickerschnur einschlaufen
    Vorfach wird auf der Hauptschnur eingeschlauft, der Rattenschwanz fixiert dann die Verbindung

    Der Rattenschwanz, ich verstehe dein Misstrauen, ist eine bombensichere Geschichte. Das Vorfach wird im Drill nicht über den Knoten rutschen und die Verbindung unter Zug immer verstärkt. Der Überhandknoten ist an meiner Winkelpicker Montage der einzige, während meiner Anglerlaufbahn noch nie gerissene Schwachpunkt und viele Brassen, Schleien oder Karpfen jenseits der Pfannengröße bezeugen, worauf du vertrauen sollst. Der Rattenschwanz hält!

    Gegenkontrolle zur Winkelpicker Montage

    Sind alle Arbeitsschritte nach Vorschrift erledigt sieht meine Winkelpicker Montage wie im Bild dargestellt aus. Der Seitenarm gleitet an der Perle hin zu den Stoppern vollendet vom Rattenschwanz. Was ich erreichen will, verstehst du sofort – das Vorfach ist über die Hauptschnur verlängerbar, die Bleischrote sind sicher am Seitenarm befestigt und die Bissanzeige dank Perle supersensibel. Sexy, oder?

    fertig gebundene Winkelpicker Montage
    Gegenkontrolle: deine Winkepicker Montage sollte nach dem Binden wie im Bild aussehen

    Bonustipp: Ein fehlender Vorfachwirbel führt nicht zu Schnurdrall, wenn du ein paar Grundregeln beachtest. Halte deinen Winkelpicker beispielsweise beim Einholen unter moderaten Kurbelschlägen immer hoch. Die Montage sollte dir dabei unter keinen Umständen wie Fletschersteine entgegenkommen, sondern knapp unter der Wasseroberfläche gleiten. Ködere deine Maden oder Pinkies ebenfalls stromlinienförmig an, dann rotieren sich nicht und verwende für das ufernahe Winkelpickern stets Rollen mit moderaten Schnureinzügen (~60cm).

    Futterkorb montieren oder Fallschirm einbauen

    Wie versprochen erkläre ich dir noch, wie Wurfgewichte an der Winkelpicker Montage montiert werden. Es ist ganz einfach: Schnapp dir einen Wirbel und schiebe die Schrotbleie den Seitenarm knapp hoch, dann entdrallt sich die Schnur nicht. Den Wirbel nun mit einem Palomar oder Clinch-Knoten anknüpfen. Ein kleiner Schnurrest unter den Bleien ist wie in Schritt 4 beschrieben hilfreich.

    Futterkörbchen oder Wurfbleie setze ich beim Winkelpickern situativ wegen nicht am Ufer fressender Fische, am Flüsschen veränderlichen Strömungsverhältnissen (Wehre) oder konzentrierter Futterplatztaktiken ein. Du findest weitere Gründe, es gibt viele! Meine Empfehlung – der Orbit Feeder XS von Matrix* ist ein filigraner Futterkorb wie geschaffen für kaltes Winterwasser. Die Impact Bomb von Guru* in 2/3 Oz, ein Hybrid aus Minikorb und Grundblei, verwende ich an Flüssen oder Buhnenfeldern.

    Bonustipp: An hängerträchtigen Gewässern schmelze ich das Schnurende am Seitenarm zum Knubbel ein. Eine Bleikette sitzt gerne zwischen Muschelschalen oder Schottersteien fest und nur eine in rhythmischen Zügen gezupfte Hauptschnur hilft. Die Schrote verschieben sich zwar, werden aber vom Knubbel ausgebremst. Sollte ein Hänger wortwörtlich ein Hänger sein, rutschen sie einfach vom Seitenarm.

    Einsatzgebiet meiner Montage zum Winkelpickern

    Eingesetzt wird meine Winkelpicker Montage an den Uferregionen aller Gewässer. Ich baue meine Futterplätze beispielsweise an Baggerlöchern hinter Schilfkanten, Gräben unter Baumreihen, Buhnenfeldern der Elbe oder Nachbars fischreichen Gartenteich auf. Er weiß nichts davon. Das Winkelpickern ist eine, viele Anfänger meinen es wäre leichtes Feedern, von den Holländern entwickelte Angelei ausschließlich mit Schrotbleien auf scheue Rotaugen.

    Der scheue Fisch, nicht nur in Holland sesshaft, erwartet dich vornehmlich im glasklaren Wasser der Uferzone. An den frühlinghaften Tagen am Schilf umherziehende Schleien, sich an den ersten Seerosenkeimen labende Satzkarpfen oder im ruhigen Buhnenfeld am Packwerk nach Insektenlarven suchende Rotaugen, sie alle verlangen nach des Anglers Fingerspitzengefühl.

    Gefangene Schleie mit Winkelpicker Montage am Schilf
    gefangene Schleien beim Winkelpickern am Teich

    Im glasklaren Flachwasser sind aufschlagende XXL-Futterkörbe, wildes Getrampel, kanonenkugelgroße Futterbälle oder pfundschwere Sargbleie des Anglers ”Nichtfingerspitzengefühl”. Das Winkelpickern ist wie Stalken, ungesehen und kaum gehört gelingt der Fischfang, wo ein Kind bis zum Kopf im Wasser steht. Es ist eine Disziplin für Genießer, mit leichtem Gepäck nicht in die Ferne blickend, sondern das Glück vor seinen Füßen suchend.

    Meine Winkelpicker Montage, ich pack den Philosophen wieder ein, ist für das leichte Grundangeln prädestiniert. Im Flachwasser lautlos aufschlagende, sich vom Seitenarm unter Hängern lösende Schrotbleie an der variablen Vorfachlänge verführerisch absinkende Maden schlagen viele Fliegen mit einer Klappe. Gutes kann so einfach sein, einfach sein ist beim Angeln immer gut!

    Herzlichst, dein 16er-Haken

    Christoph Heers
    Christoph Heers
    Hallo! Mein Name ist Christoph Heers und ich bin die Person hinter dem 16er-Haken. Seit meiner Kindheit bin ich Angler, mit vielen Wassern gewachsen und immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Meine Mission - die Erfahrungen mit dir zu teilen! Du findest auf meinem Blog viele Strategien, Tipps und Tricks über das Feedern, Stippen, Winkelpickern und Matchangeln, aber auch Seitensprünge auf Hecht, Aal, Quappe oder Zander!

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    15 Kommentare

    1. Servus Christoph,

      was genau meinst du damit, das die Schnur am Seitenarm geschnalzt werden soll? Ist damit ein Knoten gemeint oder ein festziehen der Schnur?
      Gruß Chris

      • Hallo Chris!

        Damit ist das Verdrallen der Schnur gemeint, wodurch der Seitenarm stabiler wird. Du nimmst das eine Ende der Schnur zwischen Daumen und Zeigefinger, das gleiche machst du auch mit dem anderen Schnurende. Dann verzwirbeln (schnalzen, eindrehen). Dadurch legt sich die Schnur übereinander und wird stabiler.

        Das sieht dann so aus:

        Gruß Christoph

    2. Hallo Christoph!

      Ich hab Deine Montage nun schon öfters eingesetzt und finde sie klasse.
      Danke fürs Teilen! 🙂
      Allerdings komm ich mit einer Sache nicht so klar. Wie öffne ich am besten die Schlaufe des Vorfachs am Rattenschwanz, wenn diese mal zugezogen ist und ich bspw. das Vorfach wechseln möchte?
      Vielleicht hast Du da noch nen guten Tipp.

      Viele Grüße
      Micha

    3. Hallo
      Dein Beitrag ist wie die vielen anderen auch sehr interessant. Ich fische eine sehr ähnliche Montage.Mein Seitenarm besteht aus geflochtener Schnur. Hierzu lege ich ein 20cm langes Stück doppelt und verknote die Enden auf beiden Seiten etwa 1cm vom jeweiligen Ende mit einem Schlaufenknoten. Auf die Hauptschnur kommen wie bei Deiner Montage auch 2 Schnurstopper, vor denen ich den Seitenarm (analog dem Knoten des Vorfachs vor dem Affenschwanz) einschlaufe. In den Seitenarm klemme ich kleine Bleischrote oder hänge einen kleinen Futterkorb ein. Hat bisher prima funktioniert. Der ca. 8cm Seitenarm muss m.E. nicht auf der Hauptschnur gleiten, weil, wenn Spitze krumm, kommt schon der Anschlag.😃

    4. Hallo Christoph,
      ich freue mich wirklich sehr über das Update dieses Artikels zu deiner Montage (auch wenn ich jetzt gar nicht mehr sagen könnte, wo die Unterschiede liegen, es bleibt ein toll geschriebener Artikel).
      Man sieht, du hast dir wirklich mal Gedanken dazu gemacht. Ich hätte trotzdem noch ein paar Fragen dazu:

      1. Welche Schnurstärke für die Hauptschnur verwendest du zu dieser beschriebenen Montage? Bzw. für das Pickern insgesamt?

      2. Welche Schnurstärke hat der Seitenarm?

      3. Wäre für den Seitenarm auch Feeder Gum sinnvoll?

      4. Könnte man an dem Seitenarm nicht die Bleischrote belassen, falls man doch mit einem Futterkorb angeln möchte? Man könnte ja auch immer mit einem Wirbel am Ende des Seitenarms fischen und nur bei Bedarf den Futterkorb einhängen. Oder führt dies zu zu vielen Verwicklungen bzw. Hängern?

      Danke schon mal im Voraus.

      Gruß Tim

      • Schöne Fragen, werter Tim!

        (1) Hauptschnur beträgt 0.14mm während der Winterangelei, 0.16mm unter Warmwasserphasen und 0.20mm für Schleien, Satzkarpfen oder Brassen. Ich tendiere immer zu feinen Winkelpickerschnüren, erhöht die Wurfweite niedlicher 3g Bleischrotketten dramatisch.

        (2) Binde ich aus der jeweiligen Hauptschnur, konnte mit steiferen oder dünneren Schnüren keine Unterschiede feststellen. Der Abstandshalter sind nur die Stopper, das Gewicht der Schrote kreiert keinen Brückenbogen zwischen Seitenarm und Hauptschnur/Vorfach wie bei einer Seitenarmmontage. Verwicklungen sind dennoch selten.

        (3) Nein, hätte keinen Sinn.

        (4) Theoretisch könnten die Schrote am Seitenarm bleiben, es geht aber einfacher: Winkelpicker statt mit Schroten einfach mit 3,5g bis 5g Bombs auf sauberen Untergründen (90% aller Uferzonen). Futterkorb und Bomb kannst du dann munter austauschen. Schrote sind klassische, günstige, einfach beschaffbare und variable Wurfgewichte, aber auch nur eins von vielen Stilmitteln. Birnenbleie, Dropshotbleie, Flatbombs, alles dufte, tob dich aus.

        Ich nutze diese Flat Bombs von Dinsmores* an meiner Winkelpicker Montage, leider ist der heißeste Stoff wie immer nicht in deutschen Shops erhältlich. Vielleicht hast du Glück und ein kleiner Tackledealer bestellt sie dir. Sind Gold wert.

        Gruß Christoph

      • Hallo, Christopher!

        Ich nutze Vorfachlängen zwischen 20 Zentimeter und 40 Zentimeter für meine Pickermontage. Kurze Vorfächer für Rotaugen, Rotfedern und Skimmer, längere Vorfächer für Brassen, Schleien oder Karpfen!

        Gruß Christoph

    5. Guten Morgen Christoph!

      Kannst Du mir mal sagen warum die 7cm Abstand am Seitenarm vom Blei zur Perle so wichtig sind? Habt das noch nie beachtet. Pickere bisher zwar noch nicht, aber kann man ja vielleicht auch auf Das Ledgern übertragen. Welche Montage würdest Du mittlerweile bevorzugen, diese hier oder Dein Olivettes Rig, oder Geschmacksache? Nächste Frage, Rattenschwanz oder Quick Change Wirbel, Geschmacksache oder gibt es jeweils Vorteile?
      Man man, jetzt bin ich schon wieder verunsichert ob es nicht doch ne Picker anstelle Der Light Feeder wird 🙂
      Schöne Pickerartikel!
      Gruß – Marco rustaweli!

      • Grüß dich, Rustaweli!

        Ich habe den Satz zum „Abstand“ zwischen Blei und Perle etwas umständlich formuliert, was gemeint ist, ist die Länge vom Seitenarm an sich. Bei 7,5 Zentimeter hast du die Möglichkeit, sowohl eine Kette an Schroten, als auch bei Bedarf einen Wirbel montieren zu können. Wenn du beispielsweise ein Tellerblei oder eine Bomb nutzen möchtest, räumt dir dieser Abstand genügend Spielraum an der Montage zum Winkelpickern ein, ohne sie neu binden zu müssen.

        Ich ziehe die Schrote einfach ab und knote den Wirbel in Windeseile ein. Aus der Anleitung geht diese Information leider nicht hervor, der Beitrag ist aber noch unverändert seit 2017, das wird den nächsten Monaten garantiert noch korrigiert.

        Der Vorteil der Winkelpickermontage: Bei Hängern lösen sich die angepressten Bleie vom Seitenarm, die Bissanzeige ist dank Durchlauf auch etwas feiner und bietet einem Fisch somit weniger widerstand beim Biss.

        Der Vorteil der Olivettenmontage: Sehr schnell gebunden, wesentlich weniger Bedarf an Kleinteilen, bei selbiger Funktionalität.

        Grundsätzlich funktionieren beide Montagen zum Winkelpickern tadellos. Ich nutze die Olivenmontage gerne auf festem und hängerfreien Untergrund, sowie größeren Zielfischen (Schleien, Brassen, Karpfen). Die Variante mit den Perlen spielt seine Stärken auf hängerträchtigem Untergrund, wie Holz, leichtem Kraut, Kies oder anderen Unebenheiten im Einsatz aus.

        Der Seitenarm steht ja um seine Länge von 7,5 Zentimetern bei gespannter Schnur über dem Grund und ermöglicht dir somit in jedem Fall eine saubere Bissanzeige. Diesen Vorteil bietet dir die Olivetten-Grundmontage nicht. Es sind zwar nur kleine Details, aber diese machen den Unterschied zwischen beiden Montagen aus.

        Der Rattenschwanz oder Wirbel ist eine Frage des Geschmacks, einen wesentlichen Unterschied gibt es aber: Willst du die Fische beispielsweise beim Absinken fangen, wirkt eine Montage ohne Wirbel natürlicher. Du sparst auch an Kleinteilen, musst aber bei größeren Wurfweiten und Ködern mit Drall leben, bzw. diesen Minimieren können. Rute hochhalten, nicht zu schnell Kurbeln, solche Dinge halt.

        Fazit: An schwierigen Tagen oder hängerträchtigem Boden die Winkelpicker-Montage mit Perlen nutzen, bei sauberem Boden das Oliven-Rig. Was die Ruten angeht: Kauf einen Winkelpicker und eine Light Feeder! ??

      • Moin Moin
        Du wolltest den erwerb der Stopper so wie Perlen über Ebay verlinken. (Kann ich nicht finden) Bin darauf angewiesen,da wir hier keinen Angelladen mehr haben.
        Ich zolle Dir hier meinen größten Respekt für Deine Arbeit. (Große Klasse)
        Gruß Axel

    6. Hallo
      und vielen Dank für diese interessante Montage für den Winkelpicker. Eine Frage zu den Schnurstoppern. Die angegebenen 6mm sind der Aussendurchmesser behaupte ich mal und nicht der Innendurchmesser. Aus welchem Material sind diese Schnurstopper? Ich habe diese noch nicht verwendet. Sie werden ja offenbar nicht wie Bleischrote gequetscht.

      Herzlichen Dank für ein paar ergänzende Worte

      • Grüß dich! Tatsächlich ist mir ein Fehler bei der Angabe zu den Perlen unterlaufen, der Innendurchmesser beträgt ungefähr 1 Millimeter, ich habe das Außenmaß fälschlicherweise angegeben! Die Schnurstopper sind aus Kunststoff, wie du sie vielleicht vom Posenangeln her kennst. Sie werden auf der Hauptschnur einfach aufgefädelt. Idealerweise sollten sie ebenfalls eng anliegen, um einen festen Sitz zu garantieren, dann kannst du mit dieser Montage neben dem Winkelpickern auch das leichte Feedern betreiben. Ich bevorzuge längliche Stopper (meistens 2), damit der Seitenarm (das Vorfach quasi) etwas absteht. Auf diese Weise vermindern sich Verwicklungen drastisch.

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