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Meine Ausrüstung zum Winkelpickern: Ein kleiner Leitfaden!

Du gehst manchmal Winkelpickern oder willst es in Zukunft vielleicht tun? In beiden Fällen kann es hilfreich sein, einem erfahrenen Angler über die Schulter zu schauen. Denn eines weiß ich nur zu gut: Aller Anfang ist schwer und Routine kostet Zeit! Ich will diese Abkürzung für dich sein und dir zeigen, welche Ruten, Rollen, Schnüre und Zubehörteile ich verwende und wie meine Ausrüstung zum Winkelpickern aussieht.

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Winkelpicker ab 2.40m bis 2.70m

Nach jahrelanger Erfahrung hat sich ein Winkelpicker in 2.40m mit Spitzenstärken bis 0.75oz für 80% meiner Ansitze durchgesetzt. Mit dieser Längenklasse kann ich an allerlei Gewässern die Uferzone bis 20m Distanz bequem befischen, zwischen Schilf werkeln und blitzschnell auf Bisse reagieren. Lediglich im Herbst oder Winter, falls Wind und Wurfweite es verlangen, packe ich die Pickerrute in 2.70m aus.

Das Wurfgewicht liegt zwischen 30g und 50g je nach Gewässerart und Zielfisch. Traditionelle Winkelpicker sind eigentlich schmächtiger, ein wenig Rückgrat schadet aber nicht, falls doch mehrpfündige Brassen, Schleien oder Satzkarpfen beißen. Und nicht zu vergessen: Im Handel sind echte Pickerruten kaum noch zu finden, darum greife ich auf Commercialruten mit etwas mehr Wurfgewicht zurück. Vorteilhaft ist auch deren weiche Rutenaktion, weil im Nahbereich geangelt wird.

Winkelpicker in 2.40m auf einer Rutenablage am kleinen Fluss
Winkelpicker in 2.40m sind an den meisten Gewässern ausreichend

Leichte Angelrolle der Größe 2000 bis 3000

Nichts passt zu einem Winkelpicker besser, wie eine Rolle in der Größe 2000 bis 3000. Sie ist leicht, was mit einem federleichten Winkelpicker perfekt harmoniert und sie balanciert die Kombination schön aus. Mit einem Schnureinzug bis 70cm und einer moderaten Schnurfassung sind die wichtigsten Kriterien auch schon erfüllt. Ob es sich um eine Spinn, Match oder Feederrolle* handelt, ist mir vollkommen Latte, solange die Eigenschaften nützlich sind.

Angelrolle mit monofiler Hauptschnur zum Winkelpickern
Rollen der Größe 2000 oder 3000 balanciere die leichten Pickerrruten aus

Ausrüstung zum Winkelpickern: Monofile Hauptschnur mit geringem Durchmesser

Für mich kommt nur eine monofile Hauptschnur in Frage, welche etwas Dehnung besitzt und gering im Durchmesser ist. Der Durchmesser muss so fein wie möglich sein, um die Reibung an den Rutenringen zu reduzieren, damit Bleischrotketten von 3g weit genug fliegen. Der Unterschied zwischen einer 0.14mm und 0.18mm Hauptschnur kann bei Minigewichten mehrere Wurfmeter betragen und die Lösung bedeutet beim filigranen Winkelpickern niemals, mehr Blei aufzuwenden.

Zwei Setups sind mein Steckenpferd: 0.14mm Hauptschnüre für Rotaugen oder die Winterangelei sowie 0.18mm Hauptschnüre für Brassen, Schleien oder Satzkarpfen. Ausnahme: Beim Winkelpickern an Flüssen wähle ich eine gröbere Ausrüstung, auch in Punkto Rutenlänge und Rollengröße. Nicht nur, weil mehr Wurfgewicht gebraucht wird und die Fische kräftiger sind, auch wegen Schnurabrieb (Schotter, Steine).

Vorfachstärken und Hakengrößen

Meine Vorfächer bewahre ich in einer Hakenbox auf, welche ich alle Nase lang händisch auffülle. Jene Vorfächer sind in den Stärken von 0.10mm, 0.12mm, 0.14mm und 0.16mm auf 20cm länge sortiert. Die Hakengrößen liegen zwischen 18 bis 12. Verändern sich die Bedingungen beim Winkelpickern und ich muss über den Tellerrand denken, binde ich neue Vorfächer aber auch direkt am Gewässer. Ein Hakenbinder, etwas Vorfachschnur und einige Haken passen in jede Angeltasche. 🙂

Vorfächer in einer Hakenbox
Vorfächer bewahre ich gut sortiert in einer Hakenbox auf

Schrotblei und Bombs als Wurfgewichte

An meiner Winkelpicker Montage wirst du oft Schrotbleie oder Tellerbleie baumeln sehen. Für Teiche und flache Seen genügen Bleischrote, sie decken so gut wie alle Szenarien ab. Vorteilhaft ist ebenso das passgenau abstimmbare Wurfgewicht, was Birnen, Würfel oder Stabbleien verwehrt bleibt. Für deine Ausrüstung zum Winkelpickern empfehle ich einen Bleispender mit 0.5g bis 3g Gewichten.

Tellerbleie oder Bombs* verwende ich an Flüssen oder Baggerlöchern, aber auch bei stürmischen Wetter oder für Futterplätze auf Distanz. Selbsterklärend dürfte sein, das ein Tellerchen weniger Strömungswiderstand bietet. Bombs, darunter fallen diverse Formen, sind für weite Würfe, schnelle Absinkphasen (tiefe Gewässer) oder bei starkem Seitenwind sinnvoll.

Winkelpickern ist kein Feedern!

Motzmodus: Futterkörbe haben beim Winkelpickern nichts verloren, es sind zwei vollkommen unterschiedliche Methoden. Lass dir keinen Facebookbären auf die Nase binden, es wird mit Futterbällen gefüttert!

Ausrüstung zum Winkelpickern Setup I: Feederstuhl mit Rückenlehne

An 7 von 10 Ansitzen verwende ich einen Feederstuhl zum Winkelpickern. Sein Vorteil sind zwei oder vier Teleskopbeine, woran ich Anbauteile wie Tische, Schalen oder Rutenhalter montiere. Zwischen Stuhl und Lehne (zusammengeklappt) transportiere ich auch einiges an Zubehör, welches ich zum Winkelpickern benötige. Einen Feederstuhl ziehe ich immer einem normalen Stuhl beim Ansitzangeln vor, alleine schon wegen des Tisches. Unschlagbar!

Ausrüstung zum Winkelpickern mit einem Feederstuhl, Seitentisch und Zubehör
ein Feederstuhl mit Seitentisch ist bei meiner Ausrüstung zum Winkelpickern nicht mehr wegzudenken

Ausrüstung zum Winkelpickern Setup II: Kleine Sitzkiepe mit Stauraum

Eine Minibox (Sitzkiepe ohne Fußpodest) ist ebenfalls mit meinem Hintern vertraut. Ich bediene mich ihrer Dienste, wenn ich an steilen Ufern, auf Treppen (Häfen) oder im Gewässer sitzend fischend will. Weil Minikiepen vergleichsweise leicht sind, ist das mobile Wanderangeln und der Transport ziemlich angenehm.

Praktisch ist auch das Ablagefach, welches erweiterbar sein kann und meine Ausrüstung zum Winkelpickern beinahe vollständig aufnimmt. Zumindest im Winter, während der Sommermonate brauche ich dann doch etwas mehr Futter. Für Fisch und für Christoph. Erfahrungswert: Achte bei Minikiepen bitte darauf, das dass Gewinde zur Beinbefestigung nicht im Rahmen eingelassen ist, sonst droht der Tod auf raten.

kleine Sitzkiepe aufgebaut im Wasser mit Zubehör zum Winkelpickern
kleine Sitzkiepen baue ich oft im Wasser mit weitläufigen Uferzonen auf, um die Wurfweite zu verkürzen

Seitentisch, Bait Bowl und Rutenauflage zur Organisation am Angelplatz

Zu meiner linken Seite montiere ich einen meiner tausenden Seitentische oder Bait Boxen. Dort sind diverse Köder, Partikel, Lockstoffe und Kleinteile abgestellt, welche dann schnell und bequem erreichbar sind. Das Winkelpickern ist generell eine sehr aktive Angelei und richtig praktiziert mit vielen Bissen und reichlich Handschritten verbunden. Dafür ist eine gute Organisation unerlässlich. Einen praktischen Seitentisch habe ich dir hier vorgestellt.

Rechtsseitig ist eine Bait Bowl befestigt, worin ich das Grundfutter aufbewahre. Diese Schale fungiert aber auch als Rutenablage, so schlage ich immer zwei Fliegen mit einer Klappe. Du wirst es auf einigen Bildern vielleicht schon gesehen haben. Das Vorderteil der Rute wird entweder auf einem Bankstick oder Feederarm mit einer Feederauflage* abgelegt, um die Schnur millimetergenau abspannen zu können.

Futter in einer Bait Bowl beim Winkelpickerangeln
in einer anbaubaren Schale bewahre ich mein Futter auf, bei Regen wird der Deckel einfach umgeklappt

Unterschätzte Ausrüstung zum Winkelpickern: Futterschleuder für das Anfüttern

Ein wichtiges Zubehörteil, das mir viel zu viele Angler unterschätzen, ist die Futterschleuder. Sie ist für meine Strategien beim Winkelpickern essentiell und versorgt den Futterplatz rhythmisch mit Pinkies, Maden, Caster, Mais, Hanf, Weizen oder Pellets. An windigen Angeltagen ist mit der Futterschleuder* ebenfalls genaueres Anfüttern möglich, was die Ausbeute erheblich steigert.

Futterschleuder mit Maden zum Anfüttern
jede Ausrüstung zum Winkelpickern muss eine Futterschleuder enthalten, nur so ist präzises Anfüttern möglich

Kleinteilebox mit Zubehör

Alles was Kleinteile betrifft, darunter fallen Microwirbel, Perlen, Tellerbleie, Gummibänder, Kunstmaden (umweltfreundlich) und Schnurknipser bewahre ich in einer kleinen Box auf. Sie ist ein Segen und einer Erwähnung wert, weil ich um das Chaos meiner früheren Tage und der Unordnung in meiner Angeltasche weiß. Darauf will ich dich aufmerksam machen, weil dir so enorm viel Zeit erspart bleibt.

Moderater und leichter Kescherstab

Ein Kescherstab in 2.50m bis 3.00m genügt mir, da ein Winkelpicker dessen Länge nicht übersteigt und sich größere Fische erst auf dem gefühlt letzten beiden Metern an die Wasseroberfläche hieven lassen. Solltest du an abfallende Ufern oder Spundwänden zugegen sein, muss die Landehilfe natürlich länger ausfallen. Ich achte bei Kescherstäben auf das Gewicht, weil ich viele Fische fange. Platt formuliert, aber aussagekräftig! 😀

Herzlichst, dein 16er Haken

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Christoph Heers
Christoph Heers
Hallo! Mein Name ist Christoph und ich bin der Schreiberling hinter dem 16er-Haken. Seit meiner Kindheit bin ich Angler, mit vielen Wassern gewaschen und immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Was letztlich auch dazu führte, meine Erfahrungen mit dir teilen zu wollen. Auf meinem Blog erwarten dich viele Strategien, Tipps und Tricks über das Friedfischangeln sowie Seitensprünge auf Hecht, Aal, Quappe oder Zander.

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Taklefetisch

6 Kommentare

  1. Hallo Christoph,

    schöner Artikel.

    Ich wollte mal fragen, was das für eine Sitzkiepe ist. Ich suche eine kleine Kiepe für den kurzen Ansitz. Sowas, was man immer im Auto hat und nach Lust und Laune auch mal ans Wasser kann.

    Eventuell hast du ja auch eine Empfehlung.

    Vielen Dank
    Sebastian

    • Hallo Sebastian,

      ein Feederstuhl dürfte ausreichen. Du kannst einen Tisch anbauen, eine Futterschale und mehr brauchst du eigentlich auch nicht. Den Tisch und die Futterschale klemmst du einfach zwischen die Lehne beim Transport, so einfach ist die Geschichte. Ich bin super zufrieden mit dem Matrix Accessory Chair, nutze ich seit Jahren.

      Matrix Accessory Feederstuhl*

      Gruß Christoph

      • Dank dir für deine schnelle Antwort.

        Den Stuhl habe ich schon länger im Auge. Ich glaube der wird’s.

        Ist zwar eigentlich nicht so ganz, was ich suche, aber man kann dort bestimmt irgendwie seine Tackletasche anbringen und so alles etwas praktikabler machen.

        Alles Gute wünsche ich dir.

        • Ich bin von diesem Stuhl überzeugt und kann ihn dir wärmstens Empfehlen. Du machst nichts verkehrt! Wenn du einen passenden Tisch suchst, dann diesen, er hat schon viele viele Leser beglückt: Caperlan Side Tray.

          Gruß Christoph

          • So, der Stuhl ist angekommen, ich habs getan 😀

            Jetzt habe ich ein kleines Problem. Ich angel oft am Kanal, sprich anSteinpackungen oder am Rhein. Ich suche noch einen Rutenständer dafür.

            Es gibt ja Rutenhalter, welche direkt an dem Stuhl befestigt werden. Viele Angler schimpfen darüber, weil ständig alles wackeln würde und man ständig denkt, man habe Bisse.

            Ich verlasse mich da gerne auf die 16er Haken Profimeinung und wollte dich fragen, was du empfiehlst. Einen seperaten Ständer oder geht auf einer direkt am Stuhl. Von Korum habe ich ein Modell gesehen, welches noch 2 Beine vorne hat. Das gefiehl mir ganz gut.

            Danke für deine Zeit und Mühe

            Beste Grüße
            Sebastian

          • Hallo!

            Wenn du ruhig sitzen kannst, wackelt es nur marginal und Bisse sehen dann doch etwas anders aus. Wenn du Breakdance auf deinem Stuhl machen willst, nunja….. 😂

            Ich würde ein leichtes Dreibein empfehlen, damit hast du den besten Komfort. Variabel, stabil und zuverlässig. Super auch abseits vom Feedern für Aal oder Quappe. Dieses Modell nutze ich (und viele Leser).

            Generell funktioniert ein Feederarm aber ohne Podest, auch wenn es niemals perfekt sein kann. Du siehst diese Variante oft auf meinem Blog. Am Stuhl ist es sogar stabiler, an Minikiepen weniger.

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