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    Was du über das Friedfischfutter im Winter wissen musst!

    Lust auf einen kulinarischen Ausflug über das Friedfischfutter im Winter? Schnapp dir sofort ein Käffchen, ich erkläre dir jetzt im Detail, warum ein Angler seine Rezepte staubfein siebt, mit verdauungsfördernden Zutaten streckt oder über Futterfarben abdunkelt. Nach dieser kleinen Reise wird dein Grundfutter auf ein neues Level gehoben und die Fangaussbeute im Winter garantiert gesteigert. Viel Spaß beim Lesen!

    Inhaltsverzeichnis [Öffnen]

    Fisch beeinflusst über seinen Stoffwechsel das Lockfutter im Winter

    Keine Jahreszeit verlangt einem Friedfischangler und seinem Lockfutter soviel Fingerspitzengefühl ab wie der eiskalte Winter. Das Wasser im Dezember? So klar wie eine Flasche Korn! Der Fisch und sein Stoffwechsel? Im Keller wie Natascha K…. deine alte Couchgarnitur! Und tatsächlich, ein Rotauge hat im Winter die gleiche Körpertemperatur wie seine Umgebung. Versenke deine Hand nur für eine Sekunde im See und du fühlst dich wie Jack aus Titanic in den letzten Minuten.

    Das Wasser ist im Winter so verdammt kalt, ich zitiere flott aus einer Reihe wissenschaftlicher Studien, das ein Karpfen lediglich 0.1% bis 0.3% (!!) seines Körpergewichtes pro Tag frisst, um den Energiebedarf zu decken. Ein 5kg Karpfen wäre also nach gigantischen 5g bis 15g Mückenlarven, Maden, Mais oder Pellets pappsatt. Diese Rechnung gilt auch für ein Rotauge und schon ist klar, wohin die Reise geht. Das Friedfischfutter darf im Winter keinen Nährwert besitzen!

    klares Wasser im Winter
    typisch Winter: eiskaltes und klares Wasser

    Dieser Nährwert, vollkommen Banane ob nun im Stipp, Match, Method oder Feederfutter, wird von den Futtermehlen und Partikeln im Rezept beeinflusst. Ein fettes Biskuitmehl ist beispielsweise doppelt so energetisch wie ein Zwieback oder Paniermehl. Das klassische Karpfen oder Brassenfutter, häufig mit Pelletcrush oder Eicake ergänzt, transformiert den Mix sogar zur Kalorienbombe. Deine Köderzugabe ist im Winter der heißeste Tanz auf dem Drahtseil und erhöht ebenfalls den Nährwert im Friedfischfutter.

    Ich fasse diese Absätze elegant für dich zusammen: Das Wasser ist Arschkalt, der Fisch auf Winterdiät und der Angler unter Zugzwang. Das Wetter ändert sich jedenfalls nicht, selbst wenn Harry, Heinz oder Herbert stundenlang im Vereinsheim über die wenigen Bisse jammern. Was im Winter immer hilft und die Fänge steigert: das Friedfischfutter wird gesiebt, geliebt, gestreckt und abgedunkelt!

    Friedfischfutter zum Feedern, Stippen oder Matchangeln im Winter immer sieben

    Das Sieben, der Plumsangler liest dieses Wort und fällt sofort ins Koma, ist ein Grundbaustein für das erfolgreiche Angelfutter im Winter. Der Mix, in seiner Funktion zumeist nur noch Lockstoffträger und minimalistischste Köderkutsche, darf nach dem Anmischen keinen einzigen Klumpen enthalten! Ein Klumpen, Nährwert ich höre dich wieder Trapsen, sättigt den Fisch. Stell dir einfach eine Brasse beim Gründeln auf dem Futterplatz und einige in den Schlund fliegende Teigmurmeln vor. Game Over!

    Der Klumpen, im Duden definiert als eine ”meist feuchte, formbare Masse ohne bestimmte Form”, bündelt auch jeden Partikel im Winterfutter. Aus einigen wenigen Micro Pellets entsteht dann eine schöne Fischmehltorte und schon ist der gierige Satzkarpfen vor der Köderaufnahme satt. Bedenke immer den niedrigen Stoffwechsel. Das gesiebte Friedfischfutter steigert deshalb die Erfolge im Winter!

    Angelfutter für den Winter
    ein Friedfischfutter wird im Winter immer gesiebt

    Das Sieben, auch ein Ausdruck von Leidenschaft, verleiht deinem Mix ebenfalls eine homogene Struktur. Das Futter, vergleichbar mit einem Staubfilm im Bücherregal, beschleunigt die Köder, Lockstoff und Partikelfreigabe. Der faule Fisch muss also weder wühlen, noch großartig schnüffeln und wird sofort mit der geballten Kraft der Aromen verführt. Ein Teigbatzen kann das nicht! Und jetzt ran an den Speck, ich stelle dir meine zwei grundsätzlichen Philosophien für ein Friedfischfutter im Winter vor.

    Angelfutter im Winter nach Schneeschmelzen oder Wetterumschwüngen

    Die erste Kategorie ist ein gesiebtes Friedfischfutter auf 2mm für das Rotaugenangeln oder die schwierigsten Bedingungen im Winter. Ganz fies sind die kalten Ostwinde, Wetterumschwünge oder Schneeschmelzen! Das Tauwetter, so hinterlistig wie der Fuchs, kennzeichnet sich durch milde Temperaturen. Die Sonne scheint, der Schnee schmilzt, das Wasser wird aber noch kälter! Der Mix muss nun fein gesiebt und von allen Partikel befreit werden. Der Plan – das Lockfutter überzieht den Gewässergrund wie ein feiner Staubfilm und sieht nicht wie eine heruntergefallene Tomatenkiste aus!

    Friedfischfutter und 2mm Sieb im Winter am Fluss
    unter den schwierigsten Bedingungen wirksam, aber mit viel Arbeit verbunden: das Friedfischfutter wird im Winter auf 2mm gesiebt

    Meinen Lesern empfehle ich für die schwierigsten Wintertage immer einen salzigen und aromatischen Mix. Das Futter kann zusätzlich über ein Hanfmehl für die Wolkenbildung, Aktivität und Verdauung veredelt werden, um dann gezielt Rotaugen oder kleine Weißfische anzusprechen. Mein Geheimtipp: Rösthanf*! Ein abgedunkelter Futterplatz, kreiert durch Futterfarben oder Futtermehle, wirkt sich beim Angeln sogar noch erfolgssteigernder aus. Die Aromen der Wintersaison für Rotaugen: Curry, Kurkuma, Maggi, Koriander oder Vanille!

    Das Friedfischfutter für Brassen oder Karpfen der Kategorie 1 enthält weiterhin keine Partikel und besitzt einen süßsalzigen oder fischigsalzigen Geschmack im Winter. Ein gemahlenes Hanfmehl im Anteil von 10% verleiht dem Mix verdauungsfördernde Eigenschaften, verhält sich aber weniger aktiv und verhindert so jedwede Rotaugenbetriebsfeier am Futterplatz. Die Aromen der Wintersaison für Brassen oder Karpfen: Knoblauch, Krill, Monstercrab, Spekulatius oder Bloodworm!

    Anleitung für das Sieben vom Lockfutter auf 2mm

    Ein Friedfischfutter auf 2mm für den Winter zu sieben ist zwar keine Raketenwissenschaft, aber mit etwas Arbeit verbunden. Eine kurze Anleitung: Das Futter, egal welche Sorte, wird vor dem Anmischen immer trocken vorgesiebt. Alle Partikel, du wirst staunen was sich in einer Tüte versteckt, müssen raus! Diese Partikel sind im Sommerfutter, groben Wintermix (50g/1kg) oder Spatzenbauch besser aufgehoben.

    Das Futter danach etappenweise mit 1/3 der Wassermenge anfeuchten und nach jedem Schluck zwischensieben. Wenn die Mehle bei leichtem Handdruck durch die Maschen rutschen, bist du ein Profi. Landen die gefürchteten Spätzle im Eimer, war dein Futter zu nass! Den Eimer danach für 20 Minuten in die Ecke stellen und auf meinem Blog lesen. Die Klebkraft und Bindung final mit etwas Wasser oder Lockstoff vorsichtig wiederherstellen. Das Friedfischfutter noch einmal auf 2mm sieben und schon kann der Winter kommen!

    Friedfischfutter im Winter für Brassen oder Karpfen

    Das Friedfischfutter der Kategorie 2 besitzt im Winter eine etwas gröbere Struktur für den großen Zielfisch während stabiler Wetterlagen und milder Temperaturen. Das Wetter zeigt sich beispielsweise von seiner schönsten Seite, die Sonne lacht und der Schnee ist bereits seit Tagen der berühmte ”Schnee von Gestern”. Das Lockfutter wird nun auf 2,5mm gesiebt und enthält einige, aber recht wenige Partikel. Der offensive Ansatz zielt eher auf Karpfen oder Brassen beim Feedern, Stippen, Winkelpickern oder Method Feedern ab. Meine Mission – die Friedfischschwärme am Futterplatz bündeln!

    Method Mix für die kalte Jahreszeit
    Method Mix für die kalten Wintertage

    Das winterliche Karpfen oder Brassenfutter glänzt weiterhin über einen süßsalzigen oder fischsalzigen Geschmack. Das Aroma ist dominant herzhaft und wandert bis zum nächsten Teich. Der Partikelanteil, der Futterneid soll sich unter den Fischen entwickeln, beträgt 50g pro 1kg Lockfutter. Im Winter sind Micro Pellets*, Hanf oder feiner Eicake recht effektiv, auf Maiskörner oder Pellets im Walnussformat solltest du aber besser verzichten.

    Achtung, wichtig: Ein gekauftes Lockfutter sollte im Winter immer trocken vorgesiebt und von den Partikel getrennt werden! Einige Futtersorten sind teilweise so vollgestopft mit Maisschroten, davon zehrt sogar die Mäusebande im Dachstuhl über Wochen. Keine Lust auf großes Federlesen? Dann schau dir meine Futterempfehlungen für eiskalte Angeltage an. Sie fangen, das garantiere ich dir.

    Gooster Premium Rotauge*

    Caperlan Gooster Roach Black*

    Caperlan Gooster Classic Black*

    Grundfutter durch weitere Zutaten für den Winter verfeinern

    Ein Friedfischfutter wird für die Winterangelei auch mit verdauungsfördernden und nährstoffarmen Zutaten ergänzt. Das Thema ist unfassbar komplex, aber im Kern schnell zusammengefasst. Alle Futtermehle, Erdsorten oder Gewürze, welche den Nährwert reduzieren, die Verdauung fördern und den Fisch stimulieren, sind deine besten Freunde. Kreiere einen Diätmix und die Welt gehört dir! Diese Zutaten sind beispielsweise für ein Friedfischfutter im Winter extrem förderlich:

    Der Anteil im Futter ist nicht in Stein gemeißelt und variiert nach den Zielfischen, Gewässertypen und Angelmethoden. Verliere aber nie die Bindung und Klebkraft deiner Rezepte oder gekauften Futtersorten aus den Augen, weil die Präsentation im Winter immer am Gewässergrund stattfinden muss. Der Friedfisch ist im eiskalten See oder Fluss eher eine passive Frohnatur und unternimmt nur selten Ausflüge ins Oberflächen oder Mittelwasser. Dein Futterball oder Futterkorb sollte seinen Job also erst im letzten Drittel der Wassertiefe erledigen. Ausnahmslos!

    Eine Zutat ist für das Friedfischfutter im Winter immer essentiell: Salz! Das Salz, ein Mangelstoff und Appetitanreger, kitzelt den Schlund der Brassen, Karpfen oder Rotaugen. Ein Anteil von bis zu 100g auf einem Kilogramm Lockfutter ist keine Seltenheit. Klick diesen Link an, wenn dich das Thema interessiert! Das Hanfmehl, die eierlegende Wollmilchsau unter den Futtermehlen, schlägt in die gleiche Kerbe und ist sogar ein Grundbaustein vieler Winterrezepte.

    Friedfischfutter im Winter abdunkeln steigert die Fänge

    Der Abschluss des heutigen Lesegenusses spaltet die Friedfischangler in zwei Lager: Das Abdunkeln vom Lockfutter im Winter! Für Harry, Heinz und Herbert ist der kontrastfreie Futterplatz beispielsweise kompletter Blödsinn, weil nur der Schnaps gut aussehen muss. Der professionelle Matchangler, er dunkelt seine Rezepte im Winter ab und schlägt seine Nebenmänner routiniert, kann sich wiederum ein Leben ohne Futterfarben nicht vorstellen!

    Und du armer Tropf stehst wie der Ochse vorm Berg und niemand erklärt dir, warum das Futter im Winter abgedunkelt wird. Nur ein kurzer Anriss, weil recht komplex: Die Evolution hat vielen Fischarten einen hellen Bauch und dunklen Rücken verpasst, um sich vor den Beutegreifern zu tarnen. Der silbrige Bauch einer Plötze verschwindet beispielsweise von unten betrachtet im Sonnenlicht und der Hecht, das oberständige Maul verrät seine Strategie, ist schon im Nachteil. Ein dunkler Rücken erzählt die gleiche Geschichte aus der Vogelperspektive und tarnt den Fisch sogar vor Kormoranen oder Graureihern.

    schwarze Futterfarbe zum Abdunkeln vom Futter
    Futterfarben dunkeln das Futter im Winter ab

    Ein helles Friedfischfutter auf einem dunklen Untergrund hebelt diese Schutzfunktion deshalb auf und sabotiert den Ansitz, gerade im klarem Winterwasser. Der Fisch muss einem Futterplatz, es liest sich albern, ist aber die Realität, einfach vertrauen! Sich auf eine Zielscheibe zu bewegen, immer mit dem Risiko verbunden im Raubfischmaul zu verschwinden, widerspricht diesem Prinzip. Und wie oft sich der feiste Hecht am Futterplatz einfindet und das Wasser aufpeitscht, kennt wohl jeder Angler.

    Ich beende dieses Kapitel jetzt mit einem Ratschlag – dunkle dein Friedfischfutter im Winter ab, wenn der Fisch besonders scheu ist. Klares Wasser, gute Raubfischbestände oder Raubvögel sind für mich solche Vorboten, um die Futterfarben wieder aus der Mottenkiste zu kramen. Sobald das Wasser trüb oder der Zielfisch etwas größer ist, sind auch die farbenfrohe Futterplätze kein Problem. Eine alter Karpfen oder Brassen kennt halt keine Feinde, er will nur deine Köder!

    Herzlichst, dein 16er-Haken

    Christoph Heers
    Christoph Heers
    Hallo! Mein Name ist Christoph Heers und ich bin die Person hinter dem 16er-Haken. Seit meiner Kindheit bin ich Angler, mit vielen Wassern gewachsen und immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Meine Mission - die Erfahrungen mit dir zu teilen! Du findest auf meinem Blog viele Strategien, Tipps und Tricks über das Feedern, Stippen, Winkelpickern und Matchangeln, aber auch Seitensprünge auf Hecht, Aal, Quappe oder Zander!

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    3 Kommentare

    1. Hallo Christoph,ich habe mal einen Bericht über geschreddertes Weißbrot als
      futter und Brotflocke als Köder im Winter gelesen.Hast du das schon mal probiert und was hältst du von dieser Methode?
      Gruss Heiko

    2. Witam .Tu Polska.Chciał bym zapytać o kilka szczegółów.
      1) Czy gdy łowisz zimą lub wczesna wiosną to łowisz samą zanętą ,czy dodajesz ziemi na przykład z kretowiska.
      2) Czy o tej porze lepiej stosować drobną mąkę konopną do zanęty samą ,czy moczoną z wodą tak jak to opisywałeś.

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