Wann beginnt eigentlich die beste Fangzeit für eine Schleie?“ fragte mich ein Stammleser über E-Mail im stürmischen März. Sein Timing ist perfekt – Tinca Tinca läuft für den Angler nämlich zur Bestform auf, sobald die Schneeglöckchen verblüht sind und sich der Frühling in seiner gesamten Pracht ankündigt. Die Laichzeit steht an und wer gerne rammelt, der frisst auch viel!
Die beste Jahreszeit und Fangzeit für eine Schleie kennt aber noch viele weitere Einflussfaktoren, wie beispielsweise einen hohen Angeldruck oder ganz simpel – die Gewässer sind im Sommer komplett verkrautet! Was ich dir über die beste Tages, Jahres und Beißzeit für das Schleienangeln erzählen kann, erfährst du wie immer im Bericht. Viel Spaß beim Lesen!
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Hat der Hahn dreimal gekräht, beißt die Schleie danach trotzdem – Beste Fangzeit rund um Uhr
Ich sitze gerade wieder an meinem Computer und checke die Emails ab, während der kalte und garstige Märzwind meine Hauswand streichelt. Das Wetter spielt im Spätwinter immer verrückt, also kein Grund zur Sorge. Etwas verunsichert wirkt aber die Frage eines Lesers in meinem digitalen Postfach:
„Grüß dich Christoph, wann ist deiner Erfahrung nach eigentlich die beste Jahres und Fangzeit für eine Schleie?“ Schmunzelnd blicke ich auf meine Uhr, weil der Zeiger auf „Zuhause fängst du keine Fische“ steht. Ich finde Markus seine Frage aber durchaus berechtigt und auch wichtig, weil viel Unsinn im Internet geschrieben wird.
Aussagen wie „die listige Schleie beißt nur im Morgengrauen“ oder „nur die Abenddämmerung ist produktiv“ bringen mich nämlich auf die Palme! Manche Autoren „Guttenbergen“ sich gegenseitig öfter wie Karl-Theodor. Schleien sind schließlich weder von Natur aus besonders „listenreich“, noch ausschließlich Nachtaktiv. Ganz im Gegenteil, die Schleie ist ein maximal neugieriger und äußerst tagaktiver Fisch!
Die beste Fangzeit für eine Schleie endet also nicht, wenn der Hahn dreimal gekräht hat, sondern nur mit deiner Abwesenheit am Gewässer. Die größten Exemplare habe ich beispielsweise immer bei Tageslicht, zumeist während der Mittagsstunden im Frühling, Sommer oder Herbst überlistet.
Du kannst deinem Lieblingslangschläfer blind vertrauen, nach Jahren der mühsamen Frühschichten habe ich dem krähenden Hahn nämlich die rote Karte gezeigt! Wer also eine große Schleie über den Kescher führen will, der richtet seine Augen vielmehr auf die Jahreszeiten und Wassertemperaturen.
Die beste Fangzeit für eine Schleie beginnt im späten März mit den ersten warmen Sonnenstrahlen und endet zumeist mit den Frösten im Oktober. Im Winter sinken deine Chancen wie das Quecksilber auf dem Thermometer, aber auch dann können seltene Einzelfänge verbucht werden.
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Die beste Jahreszeit für Schleien – Frühling sprengt alle Rekorde
Die mit Abstand beste Fangzeit für eine große Schleie ist eindeutig das Frühjahr! Wenn ich meine 10 Gebote zum Schleienangeln in Stein meißeln müsste, würde dieser Satz sogar an erster Stelle stehen. Keine Jahreszeit bringt nämlich so gute Ergebnisse hervor, wie der milde Frühling. Der Grund ist simpel: Die Schleien bereiten sich auf die Laichzeit vor und schlagen sich somit auch die Bäuche voll. Rund um die Uhr natürlich, schließlich kostet eine Orgie viel Kraft. Wer ordentlich rammelt, der hat auch großen Hunger!
Zeitgleich werden aber auch die Schwärme größer, was sich beim Angeln durch sehr viele Bisse widerspiegelt. Solche Sternstunden erlebe ich nur im April, Mai oder Juni. Stimmt die Taktik im Frühling, springt die Schleie einem Angler sogar fast in den Kescher. Einen solches Erlebnis hatte ich beispielsweise im Mai 2018, als mir 10 Schleien über 40 Zentimeter lang die nasse Hand schüttelten. Solche Ansitze sind ganz klar die Ausnahme und nur mit sehr viel Glück an den meisten Naturgewässern verbunden.
Das Fortpflanzungsverhalten der Schleie begünstigt aber auch die beste Fangzeit im Frühling, weil das Weibchen die Eier in Zyklen ablegt. Bei Tinca Tinca wird deshalb vom sogenannten „Portionslaichen“ gesprochen. Das Schilft wackelt also nur nicht einmal, sondern mehrfach im Frühling. Die Moral aus der Geschichte: Die beste Fangzeit liegt im ausgedehnten Liebesspiel einer Schleie begründet, darum sind auch die Monate April, Mai und Juni immer sehr vielversprechend beim Schleienangeln!
Beißzeiten im Sommer und Herbst – Gute Chancen auf Schleie unter schwierigen Bedingungen
Im Sommer oder Herbst sind die Aussichten auf Tinca Tinca etwas schlechter, weil die Bedingungen sich für einen Angler erschweren. Die Schleie zieht nämlich in kleineren Schwärmen durch die Gewässer, die beste Fangzeit ist also Geschichte.
Noch problematischer: Viele kleine Gräben oder flache Seen sehen aus wie ein ungepflegter Bart! Das Kraut hängt beispielsweise bis zur Decke, während am Ufer ein Urwald aus Schilf wächst. Fies können auch die niedrigen Wasserstände nach langen Trockenphasen sein. Die besten Schleiengewässer meiner Region, davon gibt es auch nur wenige, sind deshalb im Sommer oder Herbst ein richtig hartes Brot.
Ich konzentriere mich dann eher auf die großen Baggerlöcher, wo ich den Schleien mit der Feederrute nachstelle. An den ersten Uferkanten, Sandbänken oder an einem Krautbett geht eigentlich immer ein Fisch an den Haken. Die Schleie beißt aber auch im Sommer oder Herbst rund um die Uhr – die beste Fangzeit hat also nicht direkt etwas mit dem Tagesabschnitt, sondern nur mit der Jahreszeit zu tun!
Die kleinsten Gewässer kontrolliere ich im Sommer trotzdem bei meinen Spaziergängen mit dem Hund, um mögliche Lücken im Kraut zu finden. Diese Stellen lotet Charly dann beim Planschen aus, kann er dort nämlich Schwimmen, ist das Wasser auch tief genug für einen Ansitz.
Mein haariger Deeper* ersetzt für mich deshalb jede Form von Technik an den flachen Gräben und seichten Teichen in der Umgebung. Die neugierige Schleie kann ich kurz darauf sogar manchmal am aufgewühlten Untergrund beobachten, ein Hund kann also auch die beste Fangzeit einleiten!
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Einflüsse auf die Fangzeit – Schleie bei Nacht wegen Angeldruck oder Trubel
Eine kleine Zeitreise in meine Kindheit: Ich bin auf einem Campingplatz direkt am Baggerloch aufgewachsen. Dort wurde der Grundstein meiner Angelei gelegt! Tagsüber lungerte ich nämlich am FKK-Strand mit einer spärlichen Ausrüstung herum, weil der öffentliche Badebereich im Sommer überlaufen war. Ich konnte etliche Schleien, aber auch stattliche Rotaugen und sogar einen Karpfen fangen!
In den Augen eines Kindes war dieser kleine Schniedelwutzstreifen natürlich ein ideales Rückzugsgebiet am überlaufenen See, so auch für die Fische. Die wenigen Nacktbader waren sehr entspannt, keiner störte sich am kleinen Christoph, der seinen Blick nicht von der Pose lassen konnte. An den Ruhetagen streunerte ich aber auch am Rande der Legalität herum, nämlich am Nichtschwimmerbereich! Ich konnte aber keine einzige Schleie bei Tageslicht überlisten – die Fangzeit hatte sich an diesem Abschnitt also verändert.
Als ich meinen Sommerurlaub nach vielen Jahren am selben Baggerloch verbrachte, nun mit stattlicher Rute ausgestattet, wollte ich dieses Rätsel unbedingt lösen. Ich legte zwei Winkelpicker mit Würmern kurz vor der Dämmerung am Badebereich aus. Siehe da, ich fing sofort zwei richtig große Schleien. Der erste Biss kam nach einer Stunde!
Nach einigen Jahren weiß es ich es nun besser – die Schleie frisst genauso Intensiv am Tag, zieht sich bei Hektik aber in die ruhigen Bereiche zurück, was auch die Fangzeit verändern kann. Eine Gazelle grast allerdings auch nicht zwischen einem Rudel von Hyänen. Diese Phrase „die Schleie sei von Natur aus listig und scheu“ ist in meinen Augen daher Unfug. Kein Fisch hält sich dauerhaft zwischen tausenden Badegästen, Tretbooten oder Futterplätzen auf.
Diese Beobachtung kann ich auch für alle Baggerlöcher wiedergeben, wo sich ein hoher Angeldruck beobachten lässt. Fliegen viele Futterbälle auf die kurze Stipperbahn, ist die erste Uferkante meist ein Reinfall am Vormittag. Treiben sich auch noch viele Feederangler bei Tageslicht am See herum, sinken die Chancen auf eine Schleie sogar dramatisch. Dann schlägt die große Stunde des Nackt oder Nachtanglers zu!
Diese Erfahrung habe ich allerdings nur an Gewässern mit einer extremen Freizeitnutzung gemacht. Die meisten Schleiengewässer sind aber voller Kraut, von nur geringer Größe und selten menschlich genutzt. Fehlen die Parkplätze an solchen Teichen oder Seen, kannst du immer mit guten Ergebnissen rechnen!
Dort knallt es nämlich rund um die Uhr, weil die Schleie kaum Zurückhaltung kennt und sich schon gar nicht nach einer geregelten Fangzeit richtet. Wenn deine Strategie passt und du nicht gleich mit der Tür ins Haus fällt, dann wird dein Plan schon aufgehen. Hilft auch das Nicht, unbedingt den Schniedelwutzstreifen am Baggerloch aufsuchen! Ist ja alles voller Würmer.
Herzlichst, dein 16er-Haken
Hi Chris, genau so ist es. „nun mit stattlicher Rute ausgestattet“
meinte icht nicht, das weiß ich nicht zu bewerten. Da, wo nach Aussage eines ansässigen Bauern, sich kein anderer Angler verirrt und ich meinen Faltbollerwagen, gefühlt, um den halben Globus gezogen habe fängt man den begehrten Fisch. Ein schönes Gefühl wenn man so allein am Wasser sein kann ( unterbrochen von seltenen Kajakfahrern ). Bei leichten Regen, unterm Schirm, zaubert es mir ein leichtes Grinsen ins Gesicht und den Fisch übern Kescher.
Petri, bleib gesund und immer einen sauberen Grund unterm Futterkorb
Vielen Dank für dein(e) Kommentar(e), sie sind eine Bereicherung für meinen Blog. Ich wünsche dir ebenfalls beste Gesundheit und maximale Erfolge!
Gruß Christoph